Protestantisches Parlament tagt in Homburg

Homburg · Der Homburger Dekan Fritz Höhn hält die Eröffnungspredigt zur Landessynode, die diesmal von heute bis 24. Mai in Homburg stattfindet. Zu den Gästen zählt auch die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer.

 Die protestantische Stadtkirche in Homburg ist Tagungsort der Landessynode. Foto: Wolf/SZ

Die protestantische Stadtkirche in Homburg ist Tagungsort der Landessynode. Foto: Wolf/SZ

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Erstmals seit fast drei Jahrzehnten tagt die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz, die auch Protestantische Landeskirche heißt, wieder im Kirchenbezirk Homburg. Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der Kirche, die ihren Hauptsitz in Speyer hat. Die saarpfälzischen Kirchenbezirke Homburg und Zweibrücken sind Teil der pfälzischen Landeskirche. Zentraler Tagungsort ist die Stadtkirche. Die Tagung beginnt heute und endet am Samstag. Bereits im Vorfeld tagten am Montag und Dienstag die verschiedenen kirchlichen Ausschüsse. Neben der Stadtkirche sind das Siebenpfeifferhaus und das Diakoniezentrum Haus am Schlossberg Tagungsorte. Erwartet werden bis zu 130 Gäste, darunter die 74 Abgeordneten, Synodale genannt. Schwerpunktthemen der Beratungen sind nach Angaben von Kirchenrat Wolfgang Schmacher, Pressechef der Landeskirche, "Kirche in der Stadt", der Bericht von Kirchenpräsident Christian Schad, die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2015 bis 2020 und das Papier "Pfarramt und Dekansamt im Wandel". Zum Auftakt der Synode heute um 9 Uhr hält der Homburger Dekan Fritz Höhn die Predigt.

Besondere Rolle für die Kirche

Im Anschluss eröffnet Synodalpräsident Henri Franck die Tagung. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer spricht ein Grußwort. Die Kirchen trügen wesentlich zum Zusammenhalt eines Gemeinwesens bei, sagte Kirchenpräsident Schad im Vorfeld der Tagung. "Keine anderen vergleichbaren Großorganisationen sind so tief in den jeweiligen lokalen Kontexten verwurzelt und gleichzeitig so selbstverständlich überregional gemeinsam aktiv wie die Kirchen", so Schad. Somit werde bei der Frühjahrssynode in Homburg auch ein inhaltlicher Zusammenhang zum Themenjahr 2014 "Reformation und Politik" der Reformationsdekade hergestellt. Beim Eintreten für Frieden und Toleranz, für Menschenwürde und Demokratie falle gerade den Kirchen eine besondere Rolle zu. Am Sonntag, 25. Mai, der direkt auf die Landessynode folgt und auch Tag der Europawahl ist, halten der pfälzische Kirchenpräsident und der Präsident der Reformierten Kirche im Elsass, Pfarrer Christian Krieger, einen Mahn- und Friedensgottesdienst in der Église Saint Paul in Straßburg. Es ist das erste Mal seit 1918, dass ein deutscher Geistlicher in dieser Kirche predigt.

Ein Drittel der Mitglieder der pfälzischen Kirche wohnt in Städten mit über 10 000 Einwohnern, erklärte Oberkirchenrat Michael Gärtner. Er führt am Donnerstag, 22. Mai, in das Schwerpunktthema der Synode, "Kirche in der Stadt", ein. Vorträge zum Schwerpunktthema halten die Theologieprofessoren Gerhard Wegner vom Sozialinstitut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie Kristian Fechtner von der Universität Mainz. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter zeigen Beispiele kirchlichen Lebens und Arbeitens in den Städten, darunter Pirmasens und Zweibrücken.

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 74 Mitglieder an, darunter 23 geistliche und 42 weltliche Gewählte, sieben Berufene und zwei Jugendvertreter. Aus den Bezirk Homburg kommen fünf und aus Zweibücken kommen vier Abgeordnete (Synodale). Die aktuelle Legislaturperiode läuft von 2009 bis 2014. Die Evangelische Kirche der Pfalz hat rund 553 000 Kirchenmitglieder, davon etwa 41 000 in der Saarpfalz.

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