Projekte und Förderer finden sich

Saarpfalz-Kreis · Einen ungewöhnlichen Weg der Geldbeschaffung betritt die Volksbank in dieser Woche: Mit dem „Crowdfunding“ sollen gemeinnützige Projekte finanziert und damit natürlich auch realisiert werden.

 Marco Emich, Konrad Huwig, Wolfgang Brünnler und Landrat Theophil Gallo (von links) bei der Pressekonferenz. Foto: Thorsten Wolf

Marco Emich, Konrad Huwig, Wolfgang Brünnler und Landrat Theophil Gallo (von links) bei der Pressekonferenz. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Ein Verein braucht etwas für seine Jugendabteilung, es fehlt aber an Geld . Eine Schule möchte ein Mehr an Unterrichtsmaterialien bieten, es fehlt aber an Geld . Diese Liste ließe sich wahrscheinlich beliebig verlängern: Viele Ideen für einen gemeinnützigen Zweck scheitern daran, dass schlicht die Euros fehlen. Das Internet hat für solche Situationen schon seit einiger Zeit ein geeignetes Instrument "geboren", das so genannte "Crowdfunding", zu Deutsch am Besten übersetzt mit "Schwarmfinanzierung". Die Formel dahinter ist denkbar einfach: Viele Menschen spenden kleine oder kleinere Beträge und sorgen so dafür, dass selbst größere Summen für ein Projekt zusammenkommen. Dieses System wird über eine eigens dafür geschaffene Online-Plattform abgewickelt. Dort stellen Geldsuchende ihr Projekt vor, motivieren Nutzer zur Geldspende und vergüten diese auf unterschiedliche Weise. In dieser Woche nun startet die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz mit einer solchen Plattform. Unter der Internet-Adresse "www.viele-schaffen-mehr.saarland“ sollen Projekte und finanzielle Förderer zusammenfinden. Gleich mit drei Aktionen ging die Plattform gestern an den Start: Die Schule am Webersberg in Homburg benötigt neue Computer für ihren Medienraum, die SG Erbach neue Tore für ihre Jugendmannschaft und die Feuerwehr Bliesmengen-Bolchen neue Uniformen für ihre Jugendwehr.

Für die Teilnahme an dieser besonderen Art der Geldbeschaffung, die in diesem Fall gemeinnützigen Projekten vorbehalten ist (Crowdfunding-Plattformen der unterschiedlichsten Art gibt es auch im gewerblichen Bereich), gelten besondere Regeln. Zuerst muss der Initiator des Projektes sein Ansinnen in einem Gespräch vorstellen. Dabei wird sowohl er als auch das Projekt legitimiert. Danach geht eben das in einer zweiten Phase online. Nun gilt es, viele Menschen für das Ziel zu begeistern. Wird eine dem benötigten Geldbetrag entsprechende Menge an Fans gewonnen, beginnt die Phase der Finanzierung - nun haben alle die Möglichkeit, einen frei wählbaren Betrag für die gute Sache zu spenden. Wird die aufgerufene Spendensumme innerhalb von drei Monaten erreicht, geht der Betrag an den Projekt-Initiator. Gelingt das nicht, dann bekommen alle Spender ihr Geld wieder zurück. Vertraglich ist dabei geregelt, dass der Verein oder die Institution das Geld , so die Finanzierung klappt, auch tatsächlich für das beschriebene Projekt verwendet. Die Bank spendet ihrerseits für jeden Unterstützerbetrag ab fünf Euro selbst noch einmal fünf Euro. Dafür habe man gegenwärtig einen Gesamtbetrag von 10 000 Euro zur Verfügung gestellt.

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