Fit & Vital – ein Leben lang Im Alltag mehr Fitness erreichen

St. Ingbert · Veranstaltung in der Wallerfeldhalle bot erste Kostprobe zum Programm „Fit & Vital“.

 Übungsleiterin Elfi Mühlhoff (Mitte, mit grünem Shirt) bei der Stuhl-Gymnastik in der Wallerfeldhalle.

Übungsleiterin Elfi Mühlhoff (Mitte, mit grünem Shirt) bei der Stuhl-Gymnastik in der Wallerfeldhalle.

Foto: Stefan Bohlander

„Links – Recht – Zurück“, ruft Elfi Mühlhoff und alle schlagen auf den Ball. Die Übungsleiterin sorgte am Samstagmorgen für gute Laune. Eigentlich beim SV Furpach beheimatet animierte sie jedoch Sportler aus dem Saarpfalz-Kreis zum Schlagen mit Drumsticks auf Pilatesbälle. Mal auf den eigenen, mal auf den des Nachbarn. Diese Übung für die Motorik war Teil der Auftaktveranstaltung des Programms „Fit & Vital – ein Leben lang“, zu der der Saarländische Turnerbund (STB) und der Saarpfalz-Kreis in die Wallerfeldhalle eingeladen hatten. STB-Präsident Jürgen Leiner und Landrat Theophil Gallo unterzeichneten die Kooperationsvereinbarungen mit den Vereinen, bei denen zukünftig Aktionen umgesetzt werden.

Die ersten Teilnehmer sind der Kneippverein St. Ingbert, die DJK SG St. Ingbert, der TV Limbach, der Lauftreff Bliesmengen-Bolchen und der TV Oberbexbach. Natürlich dürften sich auch gerne weitere Vereine melden, wie Giovanna Karle am Rande der Veranstaltung erklärte. Sie ist die Projektleiterin beim STB und kümmert sich darum, dass Bewegungsprogramme für Frauen und Männer ab 50 Jahren angeboten werden. Eine Teilnahme an „Fit & Vital – ein Leben lang“ sei für die Vereine meist recht simpel umzusetzen, da man lediglich mindestens zwei Übungen anbeten müsse. „Seniorenangebote sind ja oft schon vorhanden“, so Giovanna Karle.

Und die Teilnahme habe Vorteile, beispielsweise für die Übungsleiter, die an einigen Weiterbildungsangeboten des STB kostenlos teilnehmen dürften. Zudem leihe der Bund Turn- und Übungsgeräte, wenn ein Verein versuchsweise ein Schnupperangebot ins Programm nehmen möchte. Als Beispiel benennt sie Mini-Trampoline. „Damit werden alle Partien trainiert, und Spaß macht es auch noch“, erklärt sie. Ob sich die Vereine im Anschluss dann selbst Trampoline anschaffen, sei dann eine Rechenaufgabe. Auf jeden Fall könnten so neue Mitglieder gewonnen werden.

Und das sich die Hobbysportler aus dem Kreis gerne bewegen, zeigten diese eindrucksvoll mit großer Teilnahmestärke an den verschiedenen Angeboten. So referierte Markus Schwarz vom Institut für Sport- und Präventivmedizin Universität des Saarlandes zum Thema „Gesund älter werden – was sagt die Wissenschaft?“. Besucher konnten den Alltags-Fitness-Test absolvieren und so erfahren, ob ihre aktuelle Fitness ausreicht, um im Alter von 90 Jahren ein selbstständiges Leben zu führen. Dazu gab es noch entspannende Übungen mit Jacaranda-Bällen, die mit Gel gefüllt sind, und Stuhl-Gymnastik.

Auch diese Übung leitete Elfi Mühlhoff und sorgte auch hier für gute Laune. Bei dem Training galt es, sich auf einem Stuhl sitzend zu bewegen, aufzustehen und im Takt zu „Lady Madonna“ von den Beatles um ihn herumzulaufen oder auch mal das Bein auf die Lehne zu hieven. „Das sieht immer so einfach aus – aber danach läuft so mancher auf dem Zahnfleisch“, sagte Christina Scholl lachend. Die STB-Vizepräsidentin Gymwelt ist beheimatet beim TV Klarenthal-Krughütte und wies darauf hin, dass natürlich auch jüngere Semester an den Angeboten teilnehmen dürften.

Rund 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet – gekommen waren über den Tag verteilt deutlich mehr, wie Giovanna Karle freudig erzählte. Und das trotz der Panik um das Coronavirus. „Ein Ziel des Projektes ist es ja auch, die Leute nicht zu isolieren“, wie sie erläuterte. Der Saarpfalz-Kreis gehörte 1998 zu den Kooperationspartnern der ersten Stunde des Programms, das damals als „Fit und vital älter werden“ startete. 2007 stieg der Saarpfalz-Kreis aus dem Projekt aus, nun wieder ein. Das Projekt des STB ist eine Kooperation mit dem Regionalverband Saarbrücken und den Landkreisen.

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