Kinowerkstatt Nach der Doku wird noch diskutiert

St. Ingbert · Neben den Klassikern „Radio Days“ und „Omega-Mann“ zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert auch die Dokumentation „Die Rechte Wende“.

 Charlton Heston joggt 1971 in „Der Omega-Man“ durchs entvölkerte Los Angeles.

Charlton Heston joggt 1971 in „Der Omega-Man“ durchs entvölkerte Los Angeles.

Foto: Warner Brothers

Am Freitag, 23. November, um 18 Uhr läuft in der Kinowerkstatt der Film „Die Rechte Wende – Beobachtungen jenseits der Mitte“, ein Film von Katja und Clemens Riha. Das kommunale Kino in St. Ingbert zeigt diesen Film in Zusammenarbeit mit dem Bündins für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz und in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Michael Groß vom Adolf-Bender-Zentrum St.Wendel statt. Themen des Gespräches sind: Ideologie, Strategie und Zielsetzung der Neuen Rechten.

In ihrer 60-minütigen Dokumentation „Die Rechte Wende“ begleiten das Autorenpaar Katja und Clemens Riha Protagonisten der Neuen Rechten. Wer sie sind und wie kamen sie zu ihren politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen? In welcher Tradition denken sie, wo wollen sie hin? Wie gefährlich sind sie? Die Autoren der Dokumentation beobachten kritisch die Vertreter der Neuen Rechten im Alltag: auf der Straße, in den Hinterzimmern und Vortragssälen. Sie sprechen mit ihnen über ihr radikales Denken, die ideologischen Ziele, die gesellschaftlichen Utopien und den Versuch, sie realpolitisch durchzusetzen. Die 3sat-Dokumentation stellt eine Momentaufnahme eines neurechten Milieus dar, das in der (Flüchtlings-)Krise eine Chance sieht, in der Bundesrepublik politisch Einfluss zu nehmen und zu gewinnen.

Am Samstag, 24. November, um 19 Uhr geht es rund um das gute, alte Dampfradio der späten 30- und 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts: In der unterhaltsamen Filmkomödie „Radio Days“ (USA 1987) mit Mia Farrow, Dianne Wiest, Seth Green, Diane Keaton und anderen erzählt Woody Allen eine Reihe besinnlicher, witziger und amüsanter Geschichten aus dem Leben einer Familie aus dem New Yorker Stadtteil Queens. Das Radio bot damals Abenteuerhörspiele, Lebensberatungssprechstunden, Werbung und Quiz-Shows an, die unter anderem durch Live-Musik von (Swing)-Big-Bands die Zuhörerschaft begeisterten. Woody Allens humorvoll-melancholische Hommage an die guten alten Tage ist einmal mehr eine geniale „menschliche Komödie“. Traumhafte Swing-Musik von Glenn Miller, Tommy Dorsey oder Benny Goodman ist in den Film integriert.

Vor dem Film, der um 20 Uhr beginnt, findet ab 19 Uhr eine Stunde Live-Swing mit „HOT House feat. Heiner Franz“ statt. „Die sechsköpfige Gruppe interpretiert Jazz- und Swing-Standards in eigenen Interpretationen mit Spielwitz und überzeugenden Improvisationen. Entspannt und zurückgelehnt kann man diese Musik genießen. Als Gastmusiker hat „HOT House“ den Altmeister der Jazz-Gitarre Heiner Franz eingeladen. Der Gitarrist verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung als Jazz-Gitarrist, Komponist und als Gitarren-Bauer.

In der Kinowerkstatt läuft zudem weiter Sean Bakers Film „The Florida Project“ (USA 2017), mit Brooklynn Prince, Bria Vinaite, Willem Dafoe, Christopher Rivera, Caleb Landry Jones, Mela Murder, Karren Karagulian, noch mal am Sonntag, den 25. November, um 18 Uhr (deutsch) und um 20 Uhr in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Am Montag, 26. November, um 20 Uhr läuft „Der Omega-Mann“ (USA, 1971) von Regisseur  Boris Sagal mit Charlton Heston, Anthony Zerbe und Rosalind Cash. Er spielt in der Zukunft: Los Angeles ist menschenleer. Zwei Jahre nach einem bakteriologischen Krieg zwischen China und Russland existiert kaum noch Leben auf der Welt. Doch Biologe Dr. Robert Neville (Charlton Heston) konnte dank eines Serums überleben. Es scheint, er ist der letzte Mensch auf der Erde. Die Story basiert auf dem Science-Fiction-Roman des amerikanischen Schriftstellers Richard Matheson „Ich bin Legende“ (I am Legend) von 1954. Wenn ein Roman seit seinem Erscheinen bereits vier Mal verfilmt wurde, dann spricht das durchaus für das Werk des Autors. Charlton Heston spielt hier einen der wenigen Überlebenden in einer gespenstischen Welt, in der die Menschen zu Mutanten geworden sind.

 Eine Szene aus dem Film "Radio Days" von Woody Allen, den die Kinwerkstatt zeigt.

Eine Szene aus dem Film "Radio Days" von Woody Allen, den die Kinwerkstatt zeigt.

Foto: Verleih/Verlein

2008 erschien in den deutschen Kinos die mit großem Aufwand realisierte Neuverfilmung des Romans „I Am Legend“ unter Federführung von Francis Lawrence mit Will Smith in der Hauptrolle als Robert Neville. „Ein interessantes Psychogramm amerikanischer Albträume im Zeichen von Energiekrise und Umweltzerstörung“, schreibt „Das Lexikon des Internationalen Films“.

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