Kinowerkstatt St. Ingbert Die Filmkunst von Werner Herzog

St. Ingbert · Das Programm der Kinowerkstatt St. Ingbert ist dem renommierten deutschen Regisseur gewidmet. Dazu gibt es Pink Floyds „The Wall“.

 Werner Herzog (2. von rechts) und sein Team bei den Dreharbeiten zum Film „Die Höhle der vergessenen Träume“. Eine Dokumentation über die Chauvet-Höhlen und die historischen Funde dort.

Werner Herzog (2. von rechts) und sein Team bei den Dreharbeiten zum Film „Die Höhle der vergessenen Träume“. Eine Dokumentation über die Chauvet-Höhlen und die historischen Funde dort.

Foto: dpa/Ascot Elite

Wer sich am Wochenende weiter mit dem Regisseur Werner Herzog beschäftigen will, hat die Möglichkeit dazu in der Kinowerkstatt St. Ingbert, dort steht er weiterhin im Mittelpunkt, sowohl mit einem langen Interview, zwei Dokumentationen und zwei langen Spielfilmen in der Wiederholung vom letzten Wochenende: „Königin der Wüste“ mit Nicole Kidman und „Salt and Fire“ mit Veronica Ferres.

Zum Einstimmen gibt es am Freitag, 7. August, um 18 Uhr das frühe Gespräch von Werner Herzog mit Alexander Kluge von 1991. Im Anschluss daran ist „Fata Morgana“ (BRD, 1968/70), ein visuelles Erlebnis über Kreation und Transformation, zu sehen. Herzog verbindet faszinierende Landschaftsaufnahmen der afrikanischen Wüste mit halluzinativen Szenen und poetischen Bildern. Seine Mentorin und Filmkritikerin Lotte Eisner liest aus einer guatemaltekischen Erschaffungssaga. Unterlegt ist die visionäre Collage mit Musik von Johnny Cash, Blind Faith und Leonard Cohen.

Es schließt sich am Samstag, 8. August, um 18 Uhr der Spielfilm „Salt and Fire“ (Deutschland, USA, Frankreich, Mexiko 2016) mit Veronica Ferres, Michael Shannon, Matt Riley und Gael García Bernal an. Es ist ein Thriller mit romantischen Elementen, bei dem Werner Herzog sowohl Regie führte als auch das Drehbuch schrieb. „Salt and Fire“ basiert auf der Kurzgeschichte „Aral“ des US-amerikanischen Autors Tom Bissell. Im Film kommt eine deutsche Wissenschaftlerin namens Laura Sommerfeld (Veronika Ferres) in ein nicht näher genanntes Land in Lateinamerika: Sie hat einen wissenschaftlichen Auftrag von der EU: Sie soll die Welt auf eine Katastrophe aufmerksam machen: „El diablo blanco“ - Der weiße Teufel. In einer Salzwüste in Bolivien kündigt sich etwas an, das den ganzen Planeten betrifft. Ein Unglück, zu dessen Abwendung man auch den Vulkan Uturuncu beobachten sollte. Aber lässt sich etwas abwenden, das die Menschheit (oder zumindest der „weiße Teufel“ in ihr) über Jahrzehnte hinweg angerichtet hat?

Am Sonntag, 9. August, um 18 Uhr, ist noch einmal Nicole Kidman als Gertrude Bell zu sehen. „Königin der Wüste“ (USA 2015) erinnert an das Leben der englischen Forscherin Gertrude Bell, die ihr Leben und ihr Herz der Wüste widmete. Der Film begleitet Gertrude Bell auf ihrer Reise durch weite Teile des osmanischen Reiches, sie betreibt archäologische Forschungen, schreibt über Land und Leute und erkundet die Beduinenstämme. Nicole Kidman verkörpert mit kühler Noblesse eine englische Forschungsreisende.

Zum Abschluss dann am Montag, 10. August, um 18 Uhr, ist der Film (in 3D) „Die Höhle der vergessenen Träume“ zu sehen. Der Film zeigt Besuche Werner Herzogs in der südfranzösischen Chauvet-Höhle mit einem dreiköpfigen Filmteam. Musikuntermalt werden die einzigartigen Höhlenmalereien, Handabdrücke, Knochenreste und Kristallformationen gezeigt, dazu schildert Werner Herzog eigene Eindrücke. Zwischen den Szenen werden Wissenschaftler interviewt, die ihre Erkenntnisse über die prähistorische Fundstätte preisgeben. Werner Herzog war seit seiner Kindheit von Höhlenmalereien fasziniert. Für die allgemein nicht öffentliche Chauvet-Höhle erhielt er eine Sondergenehmigung. Das Team durfte an sechs Tagen jeweils nur vier Stunden drehen und durfte den metallenen Laufsteg am Boden nicht verlassen. Zusätzlich mussten Schutzanzüge getragen werden. Die Premiere des Dokumentarfilms war am 13. September 2010 beim Toronto International Film Festival.

Der britische Regisseur Alan Parker ist gestorben. In den 70er-Jahren begann seine Karriere so richtig mit der Gaunerkomödie „Bugsy Malone“. Jetzt ist der Regisseur von „Fame - Wege zum Ruhm“ und „Angel Heart“ im Alter von 76 Jahren gestorben. Zu seinem sehr unterschiedlichen Gesamtwerk gehört auch ein echter Musikfilm. „Pink Floyd – The Wall“, in dem er in der Tradition der Rock-Oper die bombastische Klangwelt der von Roger Waters angeführten Band Pink Floyd umsetzte, im Programm der Kinowerkstatt am Samstag, 9. August, um 20 Uhr:

 Eine Mauer aus Styroporstücken war auf der Bühne auf dem ehemaligen Todesstreifen am Potsdamer Platz für die Roger-Waters-Inszenierung des Pink-Floyd-Erfolgs „The Wall“ aufgebaut.

Eine Mauer aus Styroporstücken war auf der Bühne auf dem ehemaligen Todesstreifen am Potsdamer Platz für die Roger-Waters-Inszenierung des Pink-Floyd-Erfolgs „The Wall“ aufgebaut.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm
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