Am ersten Advent St. Ingberts Protestanten wählen Presbyterien

St. Ingbert · In einem Sondergemeindebrief sind die Wahlunterlagen verschickt worden. Der Bewerberpool für die Presbyterien ist groß.

 Für die Presbyterwahl der Martin-Luther-Kirchengemeinde haben sich insgesamt 17 Bewerber gemeldet.

Für die Presbyterwahl der Martin-Luther-Kirchengemeinde haben sich insgesamt 17 Bewerber gemeldet.

Foto: W. Hiegel

Am ersten Advent findet die Kirchenwahl für die Evangelischen Kirchen der Pfalz statt, die Gemeinden wählen ihre Presbyterien neu. Rund 3800 Gemeindemitglieder sind dazu aufgerufen, die Leitungsgremien in den Gemeinden Schnappach, in der Christuskirche und in der Martin-Luther-Kirche neu zu besetzen. Die Wahl findet am Sonntag, 29. November, statt, die Presbyter werden für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Wegen der Corona-Pandemie erfolgt die Wahl in diesem Jahr bevorzugt per Brief, ein Wahllokal gibt es nicht. Mit einem Sondergemeindebrief hat die Gemeinde nicht nur Informationen rund um alle Bewerber, sondern auch die Wahlunterlagen verschickt. Sowohl auf der Homepage der Christuskirche wie auch im telefonischen Gespräch mit Pfarrerin Michelle Scherer erfolgt der Hinweis, die Wahlunterlagen genau zu lesen und die Anweisungen minutiös zu befolgen, um zu verhindern, dass die abgegebene Stimme ungültig wird.

In der Martin-Luther-Kirchengemeinde stehen 17 mögliche Kandidaten zur Wahl, neun davon besetzen dann die Position als sogenannte Erstgewählte. Die übrigen Bewerber bekommen eine Position im erweiterten Gremium, sind also „Ersatzpresbyter“. Ist das Presbyterium bei Abstimmungen nicht vollzählig, rücken die Ersatzmitglieder entsprechend ihrer bei der Wahl erreichten Stimmenzahl nach und haben in dieser Sitzung volles Stimmrecht.

Pfarrerin Scherer zeigt sich erfreut über die große Bereitschaft von Bewerbern, die sich ehrenamtlich um die Belange der Kirchengemeinde kümmern wollen. „Es ist schon toll, dass sich so viele Leute zur Wahl stellen. In anderen Gemeinden ist das nicht so einfach“, sagt sie im Gespräch mit der SZ. Die Besetzung des Presbyteriums sei für die Gemeinde wichtig, damit sie sich selbst verwalten kann. Deshalb, so Scherer, stehe bei den Wahlen jedes Mal „die Selbstständigkeit der Gemeinde“ auf dem Spiel. Besonders erfreut zeigt sie sich über die diverse Altersstruktur im Bewerberpool. Manche der Kandidaten seien bereits seit Jahrzehnten im Presbyterium tätig, andere kandidieren zum ersten Mal. Der jüngste Bewerber, der zum zweiten Mal antritt, ist erst 28 Jahre alt.

Auch für die Christuskirchengemeinde hat sich eine große Anzahl an Bewerbern gefunden, 16 an der Zahl, benötigt werden nur acht. Auch hier sollen die übrigen Kandidaten ins erweiterete Gremium kommen. Gleiches gilt für die Gemeinde Schnappach. Dort stellen sich sechs Personen für vier Ämter zur Wahl.

Das Presbyterium leitet die Kirchengemeinde. Dazu finden regelmäßig Sitzungen statt, in denen etwa über Veranstaltungen, den Haushalt der Kirchengemeinde und die Verwaltung der Gebäude diskutiert wird. Außerdem engagieren sich die Mitglieder in verschiedenen Ausschüssen. Das Presbyterium entscheidet dabei über die Verwendung von Millionenbeträgen, etwa bei der Sanierung von Kirchengebäuden. So schlug in der vergangenen Amtszeit die Sanierung von Dachstuhl und Turm der Martin-Luther-Kirche mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche, der Umbau der Kindertagesstätte mit rund 1,9 Millionen Euro – wenn auch Land, Kreis und Stadt die Umbauten bezuschusst hatten.

 Für die Kirchngemeinden Christuskirche in St. Ingbert und in Schnappach gibt es eine gemeinsame Adresse für die Wahlunterlagen.

Für die Kirchngemeinden Christuskirche in St. Ingbert und in Schnappach gibt es eine gemeinsame Adresse für die Wahlunterlagen.

Foto: Elmar Müller

Die Stimmzettel müssen bis spätestens 29. November bei der jeweiligen Kirchengemeinde eingegangen sein. Verspätete Stimmzettel werden nicht mehr berücksichtigt. Stimmzettel für die Gemeinde der Martin-Luther-Kirche müssen per Post an das Pfarramt in der Josefstaler Straße 7 in 66386 St. Ingbert gesandt werden. Mitglieder der Gemeinde Christuskirche und der Kirchengemeinde Schnappach senden ihre Wahlunterlagen in die Wolfshohlstraße 28 in 66386 St. Ingbert. Die Adressen sind auch im Sondergemeindebrief genannt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die vollständig ausgefüllten Wahlunterlagen in den Wahlbriefkasten im Foyer der Christuskirche einzuwerfen. Das sei auch im Anschluss an den Gottesdienst möglich. Für die Gemeinde Schnappach besteht die Möglichkeit, Wahlbriefe bei Frank Reppert, Mariannenthaler Straße 62 in 66280 Sulzbach-Schnappach abzugeben. Die Wahlbriefe können nach vorheriger telefonischer Anmeldung im Pfarrbüro auch abgeholt werden. Das Büro ist dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr besetzt.

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