Preisgekrönte Schrottsammler

St Ingbert · Schrottsammler, Liebende und das Sams – eine große Bandbreite bietet die Kinowerkstatt am Wochenende. Neu im Programm ist der bosnische Film „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“. Im Original mit deutschen Untertiteln wird Jim Jarmuschs „Only Lovers left alive“gezeigt.

 Eine arme Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina: Szene aus dem Film „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“, zu sehen in den nächsten Tagen in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Foto: Verleih

Eine arme Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina: Szene aus dem Film „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“, zu sehen in den nächsten Tagen in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Foto: Verleih

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 Tom Hiddleston und Tilda Swinton in „Only lovers left alive“, zu sehen in der Kinowerkstatt. Foto: Verleih/Gordon A. Timpen

Tom Hiddleston und Tilda Swinton in „Only lovers left alive“, zu sehen in der Kinowerkstatt. Foto: Verleih/Gordon A. Timpen

Foto: Verleih/Gordon A. Timpen

"Aus dem Leben eines Schrottsammlers" (Bosnien-Herzegowina 2013), der neue Film des bosnischen Regisseurs Danis Tanovic ("No Man's Land"), erzählt die wahre Geschichte einer Roma-Familie. Er erhielt bei dem Internationale Filmfestspielen Berlin 2013 den Großen Preis der Jury und einen Silbernen Bären für den Besten Hauptdarsteller, Nazif Mujic. Er läuft in der Kinowerkstatt heute um 19 Uhr, am Samstag, 1. Februar, um 18 Uhr und am Montag, 3. Februar, um 20 Uhr.

Milieustudie aus Bosnien

Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina. Der Vater schlachtet Autos aus und verkauft die Teile, die Mutter erledigt den Haushalt und versorgt die Kinder. Als sie eines Tages Schmerzen im Unterleib bekommt, geht sie in die Klinik, um sich untersuchen zu lassen. Etwas mit ihrem Kind stimmt nicht, eine Blutvergiftung droht. Eine Operation könnte das Problem beheben, doch die Familie ist nicht krankenversichert. Der Chef des Krankenhauses lehnt einen kostenlosen Eingriff ab. Irgendwie muss das nötige Geld aufgetrieben werden - und die Zeit ist knapp. Die Karriere von Regisseur Danis Tanovic begann mit einem Paukenschlag.

Mit seinem Kino-Debüt "No Man's Land" gewann der bosnische Regisseur 2002 auf Anhieb den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Danach wurde es trotz bemerkenswerter Werke wie etwa dem berauschenden "Wie in der Hölle" etwas ruhiger um den Filmemacher. Mit "Aus dem Leben eines Schrottsammlers" kehrt Tanovic nun thematisch zurück in sein Heimatland Bosnien. In eigenwilliger Ästhetik erzählt der Regisseur vom täglichen Überlebenskampf einer Roma-Familie inmitten eines vom Krieg gezeichneten Landes: eine ungeschönte Milieu-Studie und eine ebenso berührende wie aufwühlende Erfahrung.

Die Kinowerkstatt zeigt am Samstag, 1. Februar, um 20 Uhr, am Sonntag, den 2. Februar, um 18 Uhr und am Montag, den 3. Februar, um 18 Uhr weiter den neuen Film der Coen-Brüder "Inside Llewyn Davis" - Samstag und Sonntag auch in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln (USA 2013 - 104 min.).

Der neue Film von Jim Jarmusch, "Only Lovers left alive" (Deutschland / USA / Großbritannien / Frankreich / Zypern 2013), läuft weiter - diesmal in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln - am heutigen Freitag, 31. Januar, um 21.45 Uhr und am Sonntag, 2. Februar, um 20 Uhr.

Im Familienkino der Kinowerkstatt läuft am Sonntag, 2. Februar, um 16 Uhr "Das Sams in Gefahr" (Deutschland, 2003). Seit der ersten Begegnung zwischen dem Sams und seinem Papa Bruno Taschenbier sind elf Jahre vergangen. Herr Taschenbier ist längst mit Margarete März verheiratet und beide haben einen Sohn: Martin, zehn Jahre alt und ebenso schüchtern wie sein Vater.

Das Sams kehrt zurück

Als niemand zu Martins Geburtstagsfest kommt, entscheidet Bruno Taschenbier, die "Sams-Rückholtropfen" einzusetzen. Das Sams kehrt zurück und Martin hat endlich einen Freund und viele erfüllte Wünsche. Doch dann kommt der arrogante Sportlehrer Daume hinter das Geheimnis der Wunschpunkte und entführt das Sams.

Bald stellt Daume mit seinen Wünschen alles auf den Kopf. Er wird Schuldirektor, turtelt mit einer Kollegin und will Vorsitzender des Rollschuhvereins werden. Schließlich entlässt er Bruno und verweist Martin von der Schule. Alles scheint verloren, doch dann wächst Martin über sich hinaus . . .

kinowerkstatt.de

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