Traditionsfest Und immer wieder ruft das Betzental

St. Ingbert · Bereits seit 95 Jahren findet das Pfingstfest des FC Viktoria mit Sport, Kulinarik und Unterhaltung statt.

 „Disco Inferno“ hieß die Band, die den Besuchern des Pfingstfestes im Betzental erstmals einheizte.

„Disco Inferno“ hieß die Band, die den Besuchern des Pfingstfestes im Betzental erstmals einheizte.

Foto: Cornelia Jung

Wenn an Pfingsten seit Jahren ein Termin felsenfest im Veranstaltungskalender der fußballbegeisterten St. Ingberter steht, dann ist es das Pfingstfest des FC Viktoria 09 im Betzental. Und das mittlerweile schon seit 95 Jahren. Auch am vergangenen Feiertagswochenende waren das Stadion in St. Ingberts Süden und am Abend das „Musikzelt“ beliebte Anlaufstellen. In diesem Jahr musste allerdings das allseits beliebte „El Clásico“, das etwas andere Spaß-Fußballevent zwischen Gulasch und den Beckers Buwe, ausfallen. Keine Angst, dieser spezielle Fight, der auch Menschen ohne Fußballahnung anlockt, wird es im nächsten Jahr wieder geben. „Es waren einfach zu viele Spieler im Urlaub“, sagt Alexander Jene als Begründung.

Das gönnt man den Jungs ja auch, schließlich werfen sie sich jedes Jahr mit breiter Brust und ohne Scheu in dieses für sie fremde Metier ohne eindeutige Regeln. Obwohl dieses Highlight fehlte, war Betrieb am Waldesrand. Turniere der Betriebs- und Jugendmannschaften zogen die Balltalente an, beim Skatturnier wurden nicht nur die Karten neu gemischt. Bereits am Freitagabend wurde das Pfingstfest musikalisch eingeläutet, was am Samstag noch offiziell mit dem Fassanstich passierte. Der Vereinsvorsitzende Alexander Jene freute sich über den Zuspruch der Besucher über die Jahre hinweg, schließlich sei es auch das „älteste Sport- und Volksfest der Region“. Den vielen parallel stattfindenden Veranstaltungen zum Trotz habe sich der Vorstand wieder für eine Musikveranstaltung am Freitag- und Samstagabend entschieden. Es sei ein Null-Summen-Geschäft, gehöre aber im Betzental dazu. Schließlich ist es toll, die für die meisten Männer schönste sportliche Sache der Welt mit Musik zu verbinden, so dass auch die Begleitung ihren Spaß hat.

Und um das Familiäre noch mehr in den Fokus zu rücken, hat der Verein vor kurzem an der Anlage einen neuen Kinderspielplatz in Eigenregie angelegt, der auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.. Das Wetter an Pfingsten passte, so dass das abendliche Wald-Musik-Fest, das seit zwei Jahren wieder „Open Air“ stattfindet, entsprechend Gäste anzog. „Disco Inferno“ machten mehr als nur hör- und tanzbare Musik, sie lieferten mit ihrem Sound of 70s, Funk und Disco die passende Sommerstimmung gleich mit. Vor, neben und weiter weg von der Bühne wurde ambitioniert mitgetanzt, es war ein Abend wie er im Bilderbuch steht. Dabei hatte Alex Jene die Band noch nie live gehört. Aber dass einer der Sänger beim FC Viktoria als Jugendtrainer den Fußball hochhält, war Empfehlung genug. Und der Erfolg gab ihm Recht. Dass man seit einiger Zeit auf das große Veranstaltungszelt verzichtet und nur eine Bühne für die Musiker und Sänger zur Verfügung stellt, hat nicht nur finanzielle Gründe, sondern vor allem logistische. „Ist das Wetter schön, stehen die meisten Leute sowieso draußen vor dem Zelt, ist es schlecht, kommen die Leute erst gar nicht“, so Jene.

Und das Zelt aufzustellen kostet eben nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Für den Schlechtwetterfall würden auch die überdachten Biermöbelgarnituren reichen. Der Oberbürgermeister freute sich, dass die Eröffnung samstags und nicht einen Tag zuvor stattgefunden hat, „denn am Freitag fahren die Stadträte und ich immer in die Partnergemeinde Rhodt zum Heimat- und Blütenfest“. So konnte er beides haben. Hans Wagner sprach von einem „wunderbaren Kontrastprogramm“ und sprach damit die Getränkekarte an. Während die Feste in der pfälzischen Partnergemeinde tradionsgemäß eher weinlastig seien, bekomme man beim FC Viktoria ein „ordentliches kaltes Bier“.

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