Pfarrer schlägt die verbale Pauke

St. Ingbert · Mit einem verbalen Paukenschlag hat Pfarrer Achim Dittrich seinen katholischen Schäfchen in St. Ingbert Ade gesagt. In seiner Abschiedserklärung in der jüngsten Ausgabe des Pfarrbriefs der katholischen Pfarreien St. Ingberts machte der scheidende Stadtpfarrer aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Dittrich sah sich mit ungehörigen Verhaltensweisen konfrontiert und vermisste mitunter den Respekt vor dem Amt des Priesters. Auch weitere Thesen saßen: So seien aus ehemals "gemütlich-überschaubaren Kindergärten" in den Pfarreien längst "arbeitsintensive, stressige Sozialbetriebe" geworden und Krippenplätze in katholischen Kitas ein falsches Signal an die jungen Eltern.

Zugegebenermaßen zielte dieser unverblümte Seelsorger-Frust bis hierhin vor allem in die Reihe der gläubigen Katholiken sowie ihrer Gremien und maximal auf diejenigen, die sich nur zu Weihnachten in die Kirche verirren. Mit der Schlagwort-Kombination Josefskirche, Insolvenz und Bistum Speyer machte der Pfarrer aber auch die Medien hellhörig. Dittrich prophezeite seiner Noch-Pfarrei über kurz oder lang die Pleite, als "Insolvenz der Kirchenstiftung St. Josef" umschrieben. Ein Grund für die Schulden ist dabei ausgerechnet der gewollte Schutz für die Josefskirche, auf deren Sanierung Bistum, Stadt und Pfarrei doch so stolz sind. Gut 10 000 Euro im Jahr kostet es alleine, deren Brandmeldeanlage zu warten. Ein fast unglaublicher Betrag - und schon vorm Amtsantritt eine der Bürden für Dittrichs Nachfolger.

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