. Der Pfarrer der Martin-Luther-Kirche in St. Ingbert , Roland Wagner , geht am 31. August dieses Jahres in den Ruhestand . Für die Gemeindemitglieder eine traurige Nachricht. Einerseits, weil der gebürtige Jägersburger mit seiner sympathischen Art in den zwölf Jahren seines Wirkens in St. Ingbert zur festen Größe dieser protestantischen Gemeinde geworden ist, wo er auch in der Evangelischen Kantorei singt. Andererseits hat sich auf die ausgeschriebene Stelle noch kein Nachfolger gemeldet, so dass Pfarrer Fred Schneider-Mohr in der Vakanzzeit die Vertretung übernimmt.

Wagner, Jahrgang 1953, gehört noch nicht zum alten Eisen, doch ihm wurde von der Landeskirche Altersteilzeit angeboten. Er hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, doch "ich freunde mich nach und nach damit an und bin auch froh, diese Entscheidung so getroffen zu haben", so Wagner. Er betont aber auch, dass er immer zur Verfügung steht, wenn "mal Not am Mann" ist. Ihn erfasst schon etwas Wehmut, wenn er an seinen offiziellen Abschied am 20. Juli denkt, der mit einem Konzert in "seiner" Kirchen begangen wird. Auch das Pfarrhaus wird er vermissen. Derzeit ist Roland Wagner auf der Suche nach einer neuen Bleibe für die Zeit "danach". "Ich würde schon ganz gern im Raum St. Ingbert oder Saarbrücken bleiben", sagt er, "doch es ist nicht einfach, etwas zu finden, zumal ich durch die Pfarrhäuser hier in St. Ingbert und früher in Kusel verwöhnt bin." Es tröstet ihn, dass sein Ausscheiden kein harter Schnitt ist, sondern ein "sanfter Ausstieg", zumal noch einige Trauungen anstehen. Beim Gespräch wird ihm einmal mehr bewusst, dass es auch der "Ausstieg aus dem Pfarrberuf überhaupt ist". Ihm hilft es, wenn auch mit vielen schönen Erinnerungen aus seiner Tätigkeit behaftet, den Blick nach vorn zu richten. Was macht Roland Wagner also im neuen Lebensabschnitt mit seiner Zeit? Da muss er nicht lange überlegen, würde er doch noch ganz gern einige Reisen machen. Gar nicht weit weg, sondern nach Italien, Südfrankreich oder aber Israel. Auch eine längere USA-Tour könnte er sich vorstellen. Theater- und Konzertbesuche und viele Treffen mit Freunden wird es geben.

Was wird er vermissen? "Den persönlichen Kontakt mit den Menschen, die ich in guten aber auch in schweren Zeiten begleitet habe", so die schnelle Antwort. Genau so rasch und eindeutig erklärt er, dass er den Dingen, die mit der Geschäftsführung und der Verwaltung zu tun hatten, nicht nachtrauern wird. Es waren die menschlichen Seiten, die ihm mit seinem Glauben und seiner Art näher sind. Wie wird es sein, wenn er die Kirche, die über ein Jahrzehnt sein zweites Wohnzimmer war, nicht mehr in greifbarer Nähe hat? Am Anfang ungewohnt, aber er sei ja nicht aus der Welt und wird wohl seine Schritte hin und wieder zur Martin-Luther-Kirche lenken. Schon deshalb, um die schönen Altarfenster zu sehen oder das Fenster mit der Luther-Rose, das ihm so gut gefällt.

Dass ihm der Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik ein Konzert mit Vivaldis "Vier Jahreszeiten" gewidmet hat, freut ihn besonders, denn "in der Musik ist der Zyklus des Lebens enthalten, ohne dass gleich der Winter eintritt", wie der zukünftige Pfarrer a.D. mit Blick auf seine Altersteilzeit scherzhaft bemerkt.

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Auf einen BlickDer Gottesdienst anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Roland Wagner ist am kommenden Sonntag, 20. Juli, um 15 Uhr in der Martin-Luther-Kirche . Am selben Tag findet das Abschiedskonzert in der Kirche mit Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" um 19 Uhr statt. An der Orgel wird Thomas Herzer, Kantor an der Schlosskirche zu Wittenberg, zu hören sein. con