Paul Kuhn sorgt für gute Stimmung

Homburg

Homburg. Am Freitagabend die Swingin' Fireballs mit Greetje Kauffeld, am Samstagmorgen die Hot Four und danach Paul Kuhn, am Samstagabend die 3Emotions mit Pietro Ramaglia am Schlagzeug: Die Interessengemeinschaft Altstadt und die Stadt Homburg hatten sich den musikalischen Höhepunkt des Jubiläums-Jazzfrühschoppens zum nunmehr zehnjährigen Bestehen der Veranstaltungsreihe einiges kosten lassen. Herausragender Auftritt in diesem Reigen war mit Sicherheit das Gastspiel der deutschen Jazz-Legende Paul Kuhn. Dass dessen Konzert leider bei so manchem aufgrund des Verhaltens einiger Gäste auch einen faden Beigeschmack hatte, ist Teil der Geschichte.Und diese Geschichte begann am Samstagmorgen mit einem sichtlich aufgeräumten Paul Schönborn, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Altstadt. Zusammen mit dem zuständigen Beigeordneten Raimund Konrad hatte sich Schönborn unserer Zeitung für ein paar Fragen zur Verfügung gestellt. "Wir hatten hier Peter Petrell, Charly Antolini, Bill Ramsey. Aber Paul Kuhn ist zum Jubiläum ein echter Höhepunkt". Diese Einschätzung Schönborns teilte Raimund Konrad uneingeschränkt. Zum Zehnjährigen wäre klar gewesen, dass man etwas Besonderes bieten müsse, so Schönborn. In die engere Wahl sei dabei unter anderem Chris Barber gekommen. "Aber mir ist dann klar geworden, dass wir gar nicht darum herumkommen, Paul Kuhn zu holen." Möglich gemacht hat diesen Coup das finanzielle Engagement der Kreissparkasse Saarpfalz und der Stadt Homburg. Letztere hatte zusätzlich zur ständigen Unterstützung des Musiksommers noch ein bisschen tiefer in die Kasse gegriffen. Raimund Konrad: "Wir haben ordentlich was draufgelegt." Diese Investition, und das musste man angesichts der enormen Besucherzahlen konstatieren, konnte man am Samstagmorgen in Besucherköpfe umrechnen: Rund um die Bühne war kein freies Plätzchen mehr zu bekommen.

Als dann, nach einem furiosen Auftritt der Hot Five, Altmeister Paul Kuhn, immerhin stolze 84 Jahre alt, die Bühne betrat, sich hinter den großen Flügel setzte, ein bescheidenes "Ich bin gerne hier in Homburg" ins Mikrofon sprach und die Fans sehnsüchtig auf den ersten Ton warteten - da wäre die Welt mehr als in Ordnung gewesen. Für die treuen und geduldigen Gäste, die schon lange in den ersten Reihen der Bestuhlung auf "ihren" Paul gewartet hatten, gestaltete sich der Auftakt aber mehr als ärgerlich. Denn: Minutenlang mussten sie auf die Rücken von Gästen starren, die direkt vor der Bühne und direkt vor Paul Kuhn mit Kameras und Handys den Auftritt knipsten und filmten - und sich wenig darum kümmerten, dass die anderen hinter ihnen nicht wirklich etwas sehen konnten. Und so mancher machte seinem Unmut hörbar Luft. Diesem Verhalten konnte auch Paul Schönborn Stunden nach dem aus seiner Sicht fantastischen Auftritt Kuhns nicht wirklich etwas Positives abgewinnen: "Das Konzert von Paul Kuhn war super, das Verhalten einiger weniger Gäste nicht. Das hat mir nicht gefallen."Foto: Thorsten Wolf

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