Zukunft des Kreiskrankenhauses Partnerschaft wird zum Problemlöser

Das Kreiskrankenhaus in St. Ingbert will seine Existenzberechtigung dauerhaft beweisen. Das ist eine Herkulesaufgabe. Eine neue Kooperation mit den Chirurgen des Klinikums Saarbrücken gibt ein gutes Beispiel, wie die richtigen Partner dabei helfen können.

Zukunft des Kreiskrankenhauses: Partnerschaft wird zum Problemlöser
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wenn zwei Partner ihre neue Gemeinsamkeit öffentlich machen, ist meistens kein Platz für Bedenken oder Selbstzweifel. Das neue Glück will genossen werden und wenn was stört, dann allenfalls der Umstand, dass man nicht schon viel früher die Chance auf eine besondere Beziehung erkannt hatte. So ähnlich, wenn auch doch nicht so romantisch, war es, als die Vertreter des Kreiskrankenhauses St. Ingbert und des Klinikums Saarbrücken in dieser Woche der Presse ihre neue Zweisamkeit präsentierten – die seit Monatsanfang vereinbarte Kooperation ihrer chirurgischen Fachabteilungen.

Doch es bedarf gar keiner rosaroten Brille, um dieser Kooperation der Chirurgen gute Seiten abzugewinnen. Ihre Verbindung kann halten, was sie verspricht. Denn künftig werden zwei eher kleine Fachabteilungen in beiden Krankenhäusern zusammenarbeiten. Das ist gut gewählt und ermöglicht wirklich jene „Augenhöhe“, die zwischen dem großen Klinikum auf dem Winterberg und dem kleinen Krankenhaus an der Elversberger Straße auf den ersten Blick kaum möglich scheint. Das Angebot von der Standard-OP bis zum komplexen Eingriffen nützt den Patienten. Aber auch den Personalabteilungen beider Kliniken. Ein breiteres Spektrum der Eingriffe wird es leichter machen, Assistenz- und Fachärzte zu gewinnen und Spezialisten zu binden.

Einen raschen Vorteil hat allerdings zunächst das Kreiskrankenhaus. Die im September 2011 als neuer operativer Schwerpunkt in St. Ingbert geschaffene Abteilung für Allgemein- und Vizeralchirurgie hing zuletzt, um im Bild zu bleiben, eher am Tropf. Mehrere Chef- und Oberarzt-Wechsel in kurzer Zeit wurden ein zuletzt zunehmendes Problem für die Station, wie Thorsten Eich, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, einräumt. Mit dem neuen Chefarzt Dr. Gregor Stavrou soll jetzt „Ruhe und Kontinuität in der Abteilung einkehren“.

Doch nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig wird eine verstärkte Zusammenarbeit der beiden kommunalen Krankenhäuser für den Klinik-Standort St. Ingbert Perspektiven bieten. Das Kreiskrankenhaus muss seine Existenzberechtigung ohnehin stetig beweisen. Mit dem jetzt von der Landesregierung angekündigten Krankenhausplan und gesetzlich vorgeschriebenen Personaluntergrenzen wird diese Aufgabe sicherlich nicht einfacher. Gerade jetzt sind passende Partner besonders gefragt.

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