Pappel-Projekt fördert Klimaschutz in der Biosphäre

Bliesransbach · Umweltfreundliche Biomasse aus Pappeln will das Gut Hartungshof in Bliesransbach gewinnen. Das Biosphärenreservat Bliesgau und die Gemeinde Kleinblittersdorf sehen darin einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

 Bei der Arbeit: Wolfgang Kudlich von Wald 21, Hans-Henning Krämer, Klimaschutzmanager der Biosphäre Bliesgau, Torben Boell, Arbeiter auf dem Hartungshof, Wolfgang Kessler, Besitzer des Gutes Hartungshof, und Bürgermeister Stephan Strichertz (von links). Foto: Lehmann

Bei der Arbeit: Wolfgang Kudlich von Wald 21, Hans-Henning Krämer, Klimaschutzmanager der Biosphäre Bliesgau, Torben Boell, Arbeiter auf dem Hartungshof, Wolfgang Kessler, Besitzer des Gutes Hartungshof, und Bürgermeister Stephan Strichertz (von links). Foto: Lehmann

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Wolfgang Kessler, der Besitzer des Hartungshofs, hat vor einigen Tagen in Bliesransbach das Pilotprojekt "Biomasse aus Pappeln " gestartet. Auf einer etwa 2,5 Hektar großen Fläche pflanzte er eine schnell wachsende Pappel-Sorte. Kessler hofft, die ersten Pappeln bereits in fünf Jahren ernten zu können. Danach werde er alle drei bis fünf Jahre ernten. Die Pappeln werden getrocknet, zu Hackschnitzel verarbeitet und können danach verfeuert werden. "Ich bin ohnehin ein Freund von erneuerbaren Energien, und irgendjemand muss ja mal mit dieser Art von Biomasse anfangen. Es ist einen Versuch wert", erklärt Kessler.

Zudem ist es die erste Maßnahme in der Biosphärenregion Bliesgau im Rahmen des Masterplans "100 Prozent Klimaschutz ". Hans-Henning Krämer, Klimaschutzmanager der Biosphäre Bliesgau, erklärte: "Da das bei der Verbrennung entweichende Treibhausgas Kohlendioxid zuvor während des Wachstums der Bäume gebunden wird, ist die Bilanz neutral." 11 000 Pappel-Setzlinge kamen in den vergangenen Tagen auf dem Hartungshof in den Boden.

Wie Wolfram Kudlich vom Unternehmen Wald 21 mitteilte, erreichen die Pappeln bereits bis Jahresende eine Höhe von bis zu zwei Metern: "Das Laub der Pappeln fällt auf den Boden und reichert ihn mit organischem Material an. Der Niederwald bietet zudem einen Rückzugsort für Tiere. Es ist eine rundum gesunde Sache." Auf das Jahr betrachtet könnten auf der Fläche 30 Tonnen Biomasse pro Hektar gewonnen werden.

Der Heizwert der daraus entstehenden Hackschnitzel entspricht etwa 4000 Liter Heizöl jährlich. "Perspektivisch planen wir auf dem Hartungshof die Wärmeversorgung komplett von Heizöl auf Biomasse umzustellen", sagt Wolfgang Kessler. Um den gesamten Wärmebedarf der 360 Quadratkilometer großen Biosphäre Bliesgau gänzlich mit Hackschnitzeln zu decken, wäre allerdings eine Pappel-Fläche von 460 Quadratkilometern notwendig.

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