Dudweiler Tal Ortsrat diskutiert über Raser in Rentrisch

Rentrisch · Bodenschwellen, mobile Blitzer oder gar eine stationäre Radarfalle sind mögliche Lösungen für das Problem.

 Am Ortseingang von Rentrisch, aus Dudweiler kommend, fallen häufig Raser auf. Der Ortsrat streitet über eine sinnvolle Lösung des Problems.

Am Ortseingang von Rentrisch, aus Dudweiler kommend, fallen häufig Raser auf. Der Ortsrat streitet über eine sinnvolle Lösung des Problems.

Foto: Jörg Martin

Der Rentrischer Ortsrat befasst sich erneut mit der Raserei im Dudweiler Tal. Dort halten sich viele Verkehrsteilnehmer am Ortsausgang, aus Richtung Dudweiler kommend, nicht an das Limit von 30 Kilometern pro Stunde. Das Thema war am Dienstagabend Gegenstand der voraussichtlich letzten Ortsratssitzung für 2020 im Saal des Kulturhauses. „So kann’s nicht weitergehen“, fasste Dieter Schörkl (CDU) die derzeitige Situation zusammen. Die Raserei nehme deshalb zu, weil die Straße als Ausweichstrecke für die gesperrte Strecke von Dudweiler nach St. Ingbert genutzt werde, so der Ortsvorsteher. Thomas Diederichs, Leiter der Verkehrsabteilung der Stadt St. Ingbert, hatte bei der Sitzung aktuelle Zahlen parat. „Ich sehe Handlungsbedarf“, so der städtische Verkehrschef. Der Talkessel sei für schnelles Fahren geradezu prädestiniert. Das Problem: Eine weitere Verengung der Fahrbahn sei nicht drin, da sonst etwa Räumfahrzeuge nicht durchkommen würden. Drei Meter breit sei die Straße momentan. Ein über 25 Meter lange Markierung sorge dafür, dass den Verkehrsteilnehmern auch optisch klar wird, dass man auf die Bremse treten muss, nachdem zuvor – aus Richtung Dudweiler – noch 70 erlaubt waren.

„Wieviele Jahre sollen wir sie noch ermahnen?“, fragte Schörkl in Richtung der Temposünder. Sie müssten mit ihren Autos bereits vor der Fahrbahnverengung auf 30 Kilometer pro Stunde sein, fordert der Ortsvorsteher. „Das ist brandgefährlich, wenn man aus dem Wald kommt“, lautet die Erfahrung von Frank Fabian (CDU). „Das ist ein Hotspot“, meinte auch Stefan Paulus.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende hält alles außer einem festen Blitzer für „zu kurzfristig“. Die Vergabe des Blitzers an eine Fremdfirma könnte für die Stadtverwaltung wegen der Kostenneutralität hilfreich sein, so Andreas Schneider-Michel (SPD). Blitzer würden innerhalb weniger Minuten im Radio gemeldet, dadurch verpuffe der pädagogische Effekt nach sehr kurzer Zeit, so Fabian. Er brachte stattdessen Bodenschwellen ins Spiel. Die sieht Thomas Diederichs kritisch, da sie an anderer Stelle bereits für lebensgefährliche Verletzungen von Radfahrern sorgten. Künftige Maßnahmen müssten Pkw und Lkw berücksichtigen, so Diederichs. Womit die Debatte wieder beim festen Blitzer angelangt war.

 Die Fahrbahn ist bereits durch Begrenzungen so weit wie möglich verengt worden. So passen Räumfahrzeuge gerade noch durch.

Die Fahrbahn ist bereits durch Begrenzungen so weit wie möglich verengt worden. So passen Räumfahrzeuge gerade noch durch.

Foto: Jörg Martin

Früher existierte ein Durchfahrverbot für Lastkraftwagen, rief SPD-Fraktions-Chefin Helga Roth in Erinnerung. „Was hat ein Lkw dort zu suchen?“, fragte Markus Anna (CDU), der sich dafür aussprach, dass Anlieger freie Zufahrt haben sollen. Diese Zielgruppe sei juristisch schwer zu definieren, meinte Thomas Diederichs. Zumal diese Kontrolle nicht vom Ordnungsamt, sondern von der Polizei erfolge. „Lkw-Sperren halte ich für problematisch. Es werden schnell Fragen nach Ausnahmegenehmigungen kommen“, gab Ulrich Schick (SPD) zu bedenken, da Gewerbetreibende auf den Lieferverkehr angewiesen seien. Die SPD-Fraktionsvorsitzende forderte, dass im morgendlichen Berufsverkehr in der Unteren Kaiserstraße häufiger geblitzt wird. In den Abendstunden fahren dort in drei Stunden mehr als 700 Fahrzeuge durch.

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