Alter Friedhof An der Leichenhalle bröckelt der Putz

St. Ingbert · Der Ortsrat St. Ingbert beschäftigte sich erneut mit der Situation auf dem Alten Friedhof. Der soll unter anderem barrierefrei werden.

 Bei der Begehung auf dem Alten Friedhof bemängelte der Ortsrat wiederholt den in großen Stücken abfallenden Putz an der Leichenhalle.

Bei der Begehung auf dem Alten Friedhof bemängelte der Ortsrat wiederholt den in großen Stücken abfallenden Putz an der Leichenhalle.

Foto: Cornelia Jung

Immer wieder beschäftigt sich der Ortsrat auch mit den Friedhöfen in St. Ingbert. Bereits im vergangenen Jahr rückte der Alte Friedhof aus zweierlei Gründen in den Fokus. Zum einen gab es einen Bereich mit einem Treppenabgang zur Wasserstelle, an dem gehbehinderte Personen Probleme mit der Passage hatten. Diese Wegführung wurde „entschärft“ und nur die Geländer müssen noch in der Höhe angepasst werden.

Zum anderen ging es um das dortige städtische Wohngebäude in unmittelbarer Nähe der Leichenhalle, in dem eine siebenköpfige Flüchtlingsfamilie mit ihren vier Kindern wohnt. Dem Ortsrat war von Besuchern des Friedhofes mitgeteilt worden, dass dort Wäscheständer und Fahrräder im Eingangsbereich stünden, die Kinder vor der Leichenhalle und auch zwischen den Gräbern und Mülltonnen spielen würden. Dadurch fühlten sich einige Bürger gestört.

Der Vorschlag von Ortsratsmitglied Andreas Theis, die dort befindlichen Container mit Grünschnitt etwas zur Seite zu schieben und die Rasenfläche hinter und neben dem Haus zur Benutzung durch die Bewohner einzuzäunen, kann laut Stadtverwaltung nicht umgesetzt werden. Wie die für das Friedhofswesen verantwortliche Abteilung ausführte, sei eine Abgrenzung dieser Art nicht möglich, da die Container regelmäßig abgefahren werden und der Zugang zu ihnen jederzeit möglich sein müsse. Des Weiteren lagere in Nachbarschaft dieser Behältnisse der St. Ingberter Naturkompost zur privaten Verwendung auf dem Friedhof. Auch deshalb dürfe das Gelände nicht eingezäunt werden. Als Lösung werde neben dem Haus auf der Wiese ein schmaler Streifen hergerichtet und begradigt, damit die genannten Sachen dort abgestellt werden können. Für die Fahrräder werde zudem ein Fahrradständer aufgestellt. Somit seien diese Dinge künftig aus dem Sichtfeld der Friedhofsbesucher verschwunden. Damit diese sich außerdem nicht gestört fühlen, haben Mitarbeiter der Stabsstelle Integration und der Abteilung Gebäudemanagement die Bewohner über das Verhalten auf diesem Gelände belehrt und dafür klare Regeln ausgesprochen. Sollten sich die Mieter nicht daran halten und das Fehlverhalten anhalten, müssten diese die Wohnung verlassen.

Bei einer neuerlichen Begehung des Friedhofs durch den Ortsrat wurde außerdem noch einmal der Zustand der Fassade der Leichenhalle bemängelt. „Insgesamt ist das eine gelungene Anlage, aber der Putz ist in die Jahre gekommen“, sagte Ortsvorsteher Ulli Meyer und zeigte auf Risse und großflächig abblätternde Putzbrocken. Wie Christian Lambert von der Stadt sagte, wisse man im Rathaus um den bedauerlichen Zustand und werde Abhilfe schaffen. Bei dieser Gelegenheit wurde den auf dem Alten Friedhof befindlichen Urnengemeinschaftsgräbern ein Besuch abgestattet. Hier fehlen noch die dauerhaften Beschilderungen. Die Gemeinschaftgräber würden laut Lambert sehr gut angenommen, so dass man bereits über eine Erweiterung nachdenke. Dafür würde sich auch der gegenüberliegende Bereich sehr gut eignen, der von einem historischen Grab eingenommen wird.

Da der Friedhof nach Wunsch des Ortsrates seinen parkähnlichen Charakter und auch die historischen Grabmäler behalten soll, ist solch eine „Nachnutzung“ durchaus gewollt. „Bei historischen Grabstätten muss man allerdings mehr Zeit investieren, um sie entsprechend ansehnlich herzurichten“, sagte Lambert.

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