Ortsrat Rohrbach Ortsrat beklagt zunehmende Vermüllung

Rohrbach · Nicht erst die diesjährige Rohrbacher Picobello-Aktion machte offensichtlich, dass gerade der Geistkircher Straße eine Vermüllung droht. Diese werde augenscheinlich durch Lkw-Fahrer verursacht, die dort in der Nähe der Autobahn ihre Ruhezeiten halten und dabei so einiges auf die Straße und vor allem in die Büsche werfen. Deshalb setzte Jörg Schuh das Thema der illegalen Müllentsorgung auf die Tagesordnung der jüngsten Ortsratssitzung.

 Auch in diesem Bereich der Geistkircher Straße parken oft Lkw, die ihren Müll auf Straßen und in die Büsche entsorgen.

Auch in diesem Bereich der Geistkircher Straße parken oft Lkw, die ihren Müll auf Straßen und in die Büsche entsorgen.

Foto: Cornelia Jung

Er berichtet von menschlichen Exkrementen in Getränkeflaschen, die sich nicht nur am Hang zur A 6 hin befinden, sondern auch auf dem Weg zum Wald. Nicht nur ihm stelle sich nach diversen „Fundstücken“ die Frage nach der Seuchengefahr. Die Verwaltung war aufgefordert worden, die Zuständigkeiten zu klären, zumal viele der dort parkenden Lkw im absoluten Halteverbot stünden. Außerdem möge die Stadt für eine eindeutige Beschilderung sorgen und dem Ortsrat über ihre Bemühungen berichten. Dazu hieß es aus dem Rathaus, dass die im Wendehammer angebrachte Beschilderung eindeutig sei, nach der das Halteverbot im gesamten Wendebereich gelte.

Die Ortspolizeibehörde sei wegen der Kontrolle der Ordnungswidrigkeit des unerlaubten Parkens informiert worden. Bezüglich der Müllablagerungen hatte es bereits im Juni vergangenen Jahres eine Stellungnahme der Verwaltung gegeben. Darin hieß es, dass die Beschwerden über das Gebaren der Lkw-Fahrer, die vor allem aus Ost- und Südeuropa kämen, zunehmen. Diese übernachteten vor allem an den Wochenenden in ihren Fahrzeugen in bestimmten Straßen im Stadtgebiet.

Dabei sei beobachtet worden, dass sie dort auch ihre Notdurft verrichten und Müll nicht ordnungsgemäß entsorgten. Es handele sich um ein bundesweites Phänomen, da Lastwagen-Parkplätze rar seien und die Autobahnrastplätze aufgrund der verordneten Lenk- und Ruhezeiten hoffnungslos überfüllt seien. Auch zur Vermeidung von Leerfahrten steuerten die Fahrer regelmäßig den Zielort ihrer Auftraggeber an, wo sie ihr Fahrzeug am nächsten Werktag ent- oder beladen.

Aus Sicht des Ordnungsamtes sollte das Gespräch mit den Firmeninhabern der ansässigen Betriebe gesucht werden, um den Fahrern geeignete Stellplätze zur Verfügung zu stellen. Seinerzeit war die Zuständigkeit für dieses Problem deshalb an die Wirtschaftsförderung weiter verwiesen worden. Damit wollte sich der Ortsrat nicht zufrieden geben. „Die illegale Müllentsorgung nimmt generell zu“, sagte der Ortsvorsteher, der ausgehend vom Problem in der Geistkircher Straße das Verhalten jener monierte, die, um den gestiegenen Müllgebühren zu entfliehen, ihren Abfall in die Landschaft schmissen oder die Papierkörbe damit füllten. Er sah die Ursache in der Verrohung der Sitten und als generelles Problem der Gesellschaft, die immer egoistischer werde.

Richtig emotional wurde er, als er davon berichtete, dass noch während der Picobello-Aktion ein Autofahrer sein Papier aus dem Fahrzeugfenster vor die Füße eines helfenden Kindes warf. „Die Gesellschaft ist im Arsch“, befand er daraufhin. Auch im Interesse der Bäckerei und derer Kunden in der Geistkircher Straße müsse eine Lösung her, für die sich sowohl das Ordnungsamt als auch die Wirtschaftsförderung stark machen müssten. Man solle miteinander arbeiten und die Zuständigkeiten nicht hin- und herschieben, so die Meinung des Ortsrates.

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