Orgelnacht Orgelnacht bietet Improvisationen über „Metropolis“

St. Ingbert · Bei der 22. Orgelnacht am Samstag, 4. August, in der Kirche St. Hildegard, St. Ingbert spielen Jörg Abbing und Christan von Blohn Improvisationen zu dem Stummfilm „Metropolis“. Metropolis ist ein monumentaler Stummfilm des Regisseurs Fritz Lang, der in den Jahren 1925 bis 1926 gedreht und im Januar 1927 erstmals gezeigt wurde.

 Förg Abbing (vorne) und Christian von Blohn.

Förg Abbing (vorne) und Christian von Blohn.

Foto: Martina Borg

Schauplatz der Handlung ist eine futuristische Großstadt mit einer ausgeprägten Zweiklassengesellschaft.

Die Darstellung der Gesellschaftsordnung von „Metropolis“ lehnt sich einerseits an das marxistische Bild des Kapitalismus an: Es gibt zwei Klassen, deren eine die andere ausbeutet, und es ist faktisch unmöglich, von der unteren in die obere Klasse aufzusteigen. Dass der Sinn der Maschinen den Arbeitern unverständlich bleibt, verweist auf die Entfremdung von Arbeit und Mensch. Andererseits verwendet der Film das Gleichnis des Turmbaus zu Babel, allerdings in einer abgewandelten Form, in welcher Herrscher und Arbeiter die gleiche Sprache haben, sich aber dennoch nicht verstehen. Das führt letztlich zur Revolte der Arbeiter und das Projekt scheitert. Die Grundidee des Films besteht darin, zu zeigen, dass der technische Fortschritt nicht automatisch eine humanere und zivilere Gesellschaft bringt, sondern die Maschinen aufhören nur Werkzeug zu sein und den Menschen ihren Rhythmus aufzwingen.

Die Premierenfassung von „Metropolis“ hatte eine Länge von etwa zweieinhalb Stunden und fiel bei der Kritik durch, der Film geriet zum finanziellen Fiasko. Heute gilt „Metropolis“ als Klassiker der expressionistischen Filmkunst und als Inspirationsquelle vieler späterer Werke. Im Jahr 2001 wurde der Film als erster überhaupt mit dem Titel „Weltdokumentenerbe“ der Unesco ausgezeichnet.

Das Konzert beginnt um 21 Uhr und dauert bis etwa Mitternacht. In der Pause wird den Besuchern ein kleiner Imbiss mit Wein angeboten. Der Eintritt kostet zehn (ermäißigt acht) Euro.

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