Bergkapelle St. Ingbert Erst musikalisches, dann echtes Feuerwerk

St. Ingbert · Tolle Stimmung herrschte am Freitagabend beim zweiten Open-Air-Konzert der Bergkapelle St. Ingbert auf dem DJK-Sportplatz. Die 500 Sitzplätze mit Abstand waren alle besetzt.

Über 500 Zuhörer fand das Open-Air-Konzert der Bergkapelle St. Ingbert auf dem DJK-Sportplatz, darunter auch Landtagspräsident Stephan Toscani, Ministerpräsident Tobias Hans und OB Ulli Meyer (in der Mitte der ersten Reihe von links).

Über 500 Zuhörer fand das Open-Air-Konzert der Bergkapelle St. Ingbert auf dem DJK-Sportplatz, darunter auch Landtagspräsident Stephan Toscani, Ministerpräsident Tobias Hans und OB Ulli Meyer (in der Mitte der ersten Reihe von links).

Foto: Petra Pabst

Ein großartiges Feuerwerk erhellte den Sommerhimmel über St. Ingbert und krönte das zweite Open-Air-Konzert der Bergkapelle St. Ingbert am Freitag Abend. Zuvor lieferten die Musiker der ältesten Grubenkapelle an der Saar unter der Leitung von Matthias Weißenauer zwei Stunden lang ein musikalisches Feuerwerk im Rahmen ihrer ungewöhnlichen Konzert-Reihe „Tribüne statt Bühne“ und verzauberten damit in stimmungsvoll beleuchtetem Ambiente ihre Zuschauer, bevor sie es - im wahrsten Sinne des Wortes - „richtig krachen ließen“. Es war das zweite Open-Air-Konzert des Orchesters in diesem Sommer unter strengen Pandemie-Auflagen mit Abstandsregeln und Hygienekonzept. Dank der großzügigen Bereitschaft der Gemeinde Spiesen-Elversberg hatte die Kapelle fünfhundert Stühle kostenlos zur Verfügung, die sie in ausreichend großen Abständen auf dem Sportplatz der DJK aufgestellt hatte. Alle Plätze waren bis auf den letzten belegt. Unter den zahlreichen Gästen auch Ministerpräsident Tobias Hans, Reinhold Jost, saarländischer Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Landtagspräsident Stephan Toscani sowie Bürgermeister Ulli Meyer. Traditionell eröffnete das Steigerlied den musikalischen Abend, das geschickt in heiße Samba-Rhythmen überleitete bevor es schließlich hieß: „Let me entertain you“. Gastsolistin und Temperamentbolzen Sue Lehmann versetzte mit ihrer Stimmgewalt die Zuhörerschaft damit gleich in die richtige Stimmung. Bei den mexikanisch-kubanischen Flamenco-Klängen von „El camino real“ und „Danzón Nr. 2“ zeigten die Musiker, was an Qualität in ihnen steckt. Mit brillanten Soloparts an Klarinette und Oboe begeisterten sie das Publikum und entführten dieses, passend zu den Temperaturen der letzten Wochen, nach Südamerika. Ruhige Phasen wechselten sich mit heißen Rhythmen ab, so dass es schwer fiel, still sitzen zu bleiben. Den Abschluss dieser musikalischen Reise bildete das Orchester mit dem Klassiker „Tico Tico“, gemeinsam mit Solist Wolfgang Mertes, dem persönlichen Lieblingsmusiker und guten Freund des Dirigenten, an der Geige. Der erste Konzertmeister des Saarländischen Staatsorchesters fühlt sich in der Klassik ebenso wie im Jazz zu Hause. „Schon als Jugendliche haben wir zusammen im Landesjugendorchester gespielt. Damals war auch der heutige Landtagspräsident Stephan Toscani mit seinem Kontrabass dabei“ plauderte Weißenauer aus dem Nähkästchen.

Aus dem Programm des Konzerts „Duell der Filmmusik-Giganten“, das eigentlich einen Tag später in der Alten Schmelz hätte statt finden sollen, folgten die Bond-Themen „Skyfall“ und „Licence to kill“ - wieder mit der großartigen Sue Lehmann als „Bondgirl“ am Mikrofon. Weitere musikalische Kinoklassiker aus den Filmen „Batman“ und „Superman“ entführten das Publikum in diese Hollywood-Blockbuster. Für einen echten Gänsehautmoment sorgte das virtuose und emotionale Geigensolo von Wolfgang Mertes bei der oscarprämierten Musik des Films „Schindlers Liste“, unter das das Orchester einen gefühlvollen Klangteppich legte.

Danach ging es in die Tiefsee. Blaues Licht tauchte das Orchester in eine mystische Stimmung. Bereits bei den ersten Klängen von Saxophon und Pauken erkannte der geübte Hörer den Film „Der weiße Hai“. Dramatisch spannend steigert sich dieses Stück, immer mehr hinzu kommende Instrumente, das steigende Tempo und die ansteigende Lautstärke sorgten für Nervenkitzel, in dem die Pausen noch bedrohlicher wirken als die suggestiven Soundpassagen. In der Ansatzpause für die Blasmusiker unterhielten die Solisten die Konzertgäste mit Jazzstandards wie „All of me“ und „Girl from Ipanema“. Schließlich gab es zu Ehren der Beatles, die in diesem Jahr vor sechzig Jahren ihr erstes Konzert gaben, noch „Let it be“ und „Live and let die“. Nach diesem wahren Feuerwerk aus Emotionen, Tönen, Rhythmen und Klängen zündeten Pyrotechniker als Höhepunkt bei „Amazing Grace“ zusätzlich ein echtes Feuerwerk über dem Sportplatz. Es gab Riesenapplaus und stehende Ovationen.

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