Open Air in Rohrbach Schäfchen räumen ihre Wiese für guten Zweck

Rohrbach · Ein Picknick mit Musik in Rohrbach brachte nicht nur den Gästen Freude. Denn der Erlös der Benefizveranstaltung geht nach Rumänien.

 Einfach nur relaxt zuschauen, zuhören oder tanzen, all das war am Sonntagmorgen auf der Koppel in der Mühlstraße möglich und erwünscht.

Einfach nur relaxt zuschauen, zuhören oder tanzen, all das war am Sonntagmorgen auf der Koppel in der Mühlstraße möglich und erwünscht.

Foto: Cornelia Jung

Relaxen, chillen oder einfach mal bei guter handgemachte Musik „abhängen“: Wer sich am Sonntagmorgen auf den Weg in die Mühlstraße gemacht hat, hatte hierzu eine gute Möglichkeit gehabt. Denn dort, von der Straße aus nicht einsehbar, sorgte „Simply the best“ dafür, dass dieses besondere Picknick auf der Wiese hinterm Reifenfachbetrieb Holzapfel zu einem Höhepunkt des Wochenendes wurde.

Anne Holzapfel hat schon Erfahrung in der Organisation von Veranstaltungen auf dem Privatgrundstück der Familie. Eine Routine stellt sich dennoch nicht ein, denn selbst nach zehn Landmärkten in 20 Jahren und einer Reihe anderer Benefizveranstaltungen sind die Vorfreude und der Aufwand groß und es muss allen Wettern getrotzt werden. Bis zur letzten Sekunde vor Veranstaltungsbeginn fiebern die Organisatoren, die nichts dem Zufall überlassen, dem Ereignis entgegen. Kommen die Besucher und wenn ja, wie viele? Und haben sie Spaß? So war es auch am vergangenen Sonntag und die letzte Frage kann mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden.

Die Musik der Band, die aus Werner Fünffrock, Myriam Keller und Wolfgang Wirtz-Nentwig besteht, fand quer durch alle Altersschichten Anklang. Zusammen mit der zum Teil witzigen und lockeren Anmoderation war die Freiluft-Sause morgens ab 11 Uhr ein wahrer Genuss. Rund 100 Gäste hatten es sich auf Picknickdecken auf der leicht ansteigenden Grünfläche, die sonst als Koppel dient, bequem gemacht. Die Schäfchen wurden auf eine benachbarte Wiese „ausquartiert“, grasten vor sich hin und äugten hin und wieder auf das Musikgelände, wo viele gut gelaunte Musikliebhaber Freude beim Zuschauen und Mittanzen hatten. Solch eine Location wie die Wiese der Holzapfels gepaart mit Musik ist wie ein kurzer Erholungsurlaub. „Über den Wolken“ war man zwar nicht, aber „Another cup of coffee“ gab es nicht nur in Notenform. Denn das Fitness- und Gesundheitszentrum „Flip Flop“ und das Weinhaus Roth sorgten für die Getränke, der Kneippverein für Salate, Familie Holzapfel für die „Heide-Griller“.

Manche hatten ihre eigene Verpflegung mitgebracht, es wurden aber auch kulinarische „Mitbringsel“ mit den jeweiligen Nachbarn ausgetauscht oder zum Probieren vom „Zwetschgendatschi“ eingeladen. Solch eine entspannte und musikalisch toll umrahmte Veranstaltung hätte noch mehr Zulauf vertragen, zumal der Erlös für eine gute Sache verwendet wird. Er geht an den Deutsch-Rumänischen Freundschaftskreis (DRFK). „Ich schaue mir immer gern an, wohin das Geld geht. Zweimal war ich schon in Rumänien und weiß, dass es dort gebraucht wird“, sagte Anne Holzapfel. Als Sänger und Gitarrist Wirtz-Nentwig, mit dem sie zusammen die gleiche Grundschule besucht hat, gefragt hat, was die Motivation für die Organisation solch einer Veranstaltung ist, muss sie nicht lange überlegen. „Als Erstes machte es vor allem Spaß. Und es soll nicht nur mir Spaß machen, sondern auch den Gästen.“ Das ist gelungen, denn gemeinsam mit diesen hatten alle Beteiligten auf der Wiese viel Spaß gehabt.

Ein wenig erzählt Anne Holzapfel auch über die behördlichen Gänge und die notwendigen Genehmigungen, bis so ein Event steht. „Wahnsinn“, entfährt es einer Besucherin, die in diesem Moment bewusst wird, wie viel Zeit an der Organisation hing. Heiner Eschenbach vom DRFK war ebenfalls da und berichtete über die Verhältnisse in Rumänien, was sein Verein schon alles bewirkt hat und wofür die Gelder eingesetzt werden. Vor allem Schulmaterial sei dort teuer. Es gebe in dem Teil des Landes, wo der Verein unterstützend tätig ist, kaum Wasser und zum Teil keinen Strom, sodass es auch Hilfestellung bei der Hygiene bedarf. „Eigentlich fehlt es an allem“, sagt Eschenbach und dankte gemeinsam mit der Band und den Veranstaltern dem Publikum, „dass auch ihr euren Teil dazu beigetragen habt, dort zu helfen.“ Nach dreieinhalb Stunden mit musikalischen Klassikern und den etwas moderneren Titeln wie von Helene Fischer ist das musikalische Open-Air-Picknick leider schon wieder vorbei. Gerne gehen die Gäste nicht. „Es ist so schön relaxt hier. Und die singen so gut. Ich könnte noch Stunden hierbleiben“, sagt eine Besucherin.

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