Oberwürzbacher sind stolz auf ihren Bücherbaum

Oberwürzbach · In Oberwürzbach braucht man nicht mehr in eine Buchhandlung oder eine Bücherei, um an Lesestoff zu kommen. In der Dorfmitte am Bach kann man sich seit einigen Tagen kostenlos an einem Baum bedienen.

 Marianne Krapp hatte die Idee, Alfons Bubel half, den Bücherbaum zu bauen.

Marianne Krapp hatte die Idee, Alfons Bubel half, den Bücherbaum zu bauen.

Foto: Jung

Die Dorfmitte am Bach in Oberwürzbach wird mit ihren Spiel-und Freizeitmöglichkeiten gern von Groß und Klein aufgesucht. Während die Kinder auf dem Spielplatz toben, können sich die Eltern gemütlich auf einer der Bänke ausruhen. "Und zu so einer Liegebank gehören Bücher, in denen man in dieser Zeit schmökern kann", dachte sich Marianne Krapp. Sie erzählte im Arbeitskreis vor rund zwei Jahren von ihrer Idee, dort eine Leihstation für Bücher einzurichten, die bei allen Anwesenden zündete. Ihre erste Vorstellung sei eine Art Büchertruhe unter den Sitzgelegenheiten gewesen, erzählt die Oberwürzbacherin vom Team der katholischen Bücherei im Ort. Dann habe man an eine Büchertelefonzelle gedacht, doch die Ortsvorsteherin hatte im Internet einen Bücherbaum gesehen, der es ihr angetan hatte. Auch die anderen "Bücherwürmer " fanden Gefallen an solch einem natürlichen Bücherschrank. Doch der Baum fehlte.

Saarforst half mit

Als der Saarforst Landesbetrieb im Ort mit Rodungsarbeiten beschäftigt war, fragte Lydia Schaar beim zuständigen Förster Michael Weber nach, ob er nicht einen Baum habe. Ein Glück, dass am Kahlenberg gerade Kiefern geschlagen wurden. Der passende Baumabschnitt wurde von der Stadt, die auch das Material für den Innenausbau zur Verfügung stellte, nach Reichenbrunn zum Schreiner Jakob Frenzel transportiert, der ihn in ehrenamtlicher Arbeit aushöhlte. Später nahm sich Alfons Bubel des hölzernen Stückes an und baute einen kleinen Schrank, der in den Stamm eingebaut, zum Bücherregal wurde. Dann kam noch eine Tür mit Acrylglas dran und fertig war der Bücherbaum, der standsicher verankert wurde und seit einigen Tagen mit Lesestoff gefüllt wird. Krimis, Romane und in der untersten Etage auch Kinderbücher . "Damit da auch die Jüngsten rankommen", so Marianne Krapp. Man habe in der Bücherei einen große Fundus, der immer aktualisiert werde, wie sie sagt. Man kriege viele Bücher geschenkt und immer wieder werde etwas aussortiert. Genügend Material also, um die "Biosphären-Zweigstelle der Bücherei" in der Nähe des neuen Multifunktionsfeldes zu bestücken. Bisher gebe es keine Regelung der Bücherentnahme. "Wer einmal angefangen hat zu lesen und wissen will, wie es ausgeht, muss das Buch nicht zurückstellen. Er kann es natürlich mitnehmen", sagt die Bibliothekschefin. Es wäre aber schön, wenn das Buch zurückgebracht oder aber ein anderes dafür hingestellt werde. "Er ist toll geworden und wir als Bücherei haben uns bereit erklärt, die Patenschaft über den Bücherbaum zu übernehmen." Lydia Schaar ist ganz begeistert vom neuen Schmuckstück. Bei ihr hätten bereits viele Oberwürzbacher gefragt, wann denn der Bücherbaum komme. Nun ist er da und soll nicht nur bestaunt, sondern vor allem sein gedruckter Inhalt rege genutzt werden.

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