OB sichert Eltern Bestand der Rischbachschule zu

St Ingbert · St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner hat sich im Bildungsausschuss festgelegt: Die Rischbachschule werde 2015/2016 nicht geschlossen. Im Ratsausschuss stellte das Aktionsbündnis pro Schulerhalt Pläne vor, wie eine bessere Energiebilanz möglich wäre.

 Alexander Segner von der Elterninitiative Rischbachschule zu Beginn der Präsentation im St. Ingberter Rathaus. Foto: Bohlander

Alexander Segner von der Elterninitiative Rischbachschule zu Beginn der Präsentation im St. Ingberter Rathaus. Foto: Bohlander

Foto: Bohlander

. "15 einsame Stadträte" seien es normal, die an den Ausschuss-Sitzungen in St. Ingbert teilnehmen, führte OB Hans Wagner in das jüngste Treffen des Bildungs- und Biosphärenausschusses ein. Dass am Mittwochabend etwa 50 Besucher anwesend waren, war einem heiß diskutierten Thema zu verdanken: eine eventuell angedachte Schließung der Rischbachschule.

St. Ingberts Oberbürgermeister erläuterte nochmals die Situation, wonach die Kommunalaufsicht der Stadt Auflagen zum Sparen gegeben habe. "Ansonsten wird der Haushalt nicht genehmigt", so der Verwaltungschef. Deswegen hatte die Verwaltung mit dem Gedanken gespielt, die energetisch sehr schlecht dastehende Rischbachschule schlimmstenfalls komplett dicht zu machen und den Unterricht in die Ludwigsschule zu verlegen. Dies war eine Option im Haushalt der kommenden beiden Jahre. Doch der OB stellte klar: "Die Rischbachschule wird 2015/2016 nicht geschlossen". Dies bedeute jedoch keineswegs, dass sie 2017 zugemacht werde. Vielmehr sei man natürlich daran interessiert, den Standort zu erhalten.

Das gleiche Interesse hegt ein Aktionsbündnis aus Elterninitiative Rischbachschule, Bürgerinitiative St. Ingbert-Nord, DJK, DJK-Sportgemeinschaft, Kneipp-Verein und den Schwimmfreunden. Die Mitglieder des Bündnisses hatten sich vor etwa vier Wochen zum ersten Mal getroffen und ein eigenes Energie-Konzept vorgestellt (wir berichteten). Dieses, erneut verfeinert, stellte man nun den Ausschuss-Mitgliedern anhand einer ausgefeilten Präsentation vor.

Noch immer bildet das Herzstück des Konzeptes das "Auffinden und Entfernen von Energievernichtern und Kostentreibern", wie es Ulrich Hantke von der Elterninitiative ausdrückte. Die Energiewende soll vor allem durch eine schlüsselfertige Pelletheizung gebracht werden. Diese werde mit einem Lkw angeliefert und die Installation solle etwa eine Woche in Anspruch nehmen. Eingespart werden sollen etwa 95 000 Euro pro Jahr - bei einer Investition von etwa 400 000 Euro, ziemlich genau der Betrag, der von der Stadt veranschlagt wurde. Eine Sanierung der Ludwigsschule belaufe sich auf mehr als eine Million Euro.

Zuvor hatten bereits Vertreter mehrere Vereine, die auch Mitglieder des Aktionsbündnisses sind, Vor- und Nachteile aus ihrer Sicht erläutert und Ängste wegen einer drohenden Schließung geäußert, da neben der Schule selbst auch noch die Schwimm- und die Turnhalle zumachen müssten. Alternativen, wie etwa das Ausweichen ins "blau" sei aus verschiedenen Gründen nur schwer machbar, so Sybille Hahn, Vorsitzende der Schwimmfreunde. Nicole Müller, Vorsitzende des Kneipp-Vereins, zählte auf, dass dann auch Schwimmausbildung für Jüngere und Aqua-Training für Ältere wegfallen würden. Unterstützung erhielt sie von Ursula Hager. Die DJK-SG-Vorsitzende fragte rhetorisch: "Welchen Sinn hat dann noch das Ehrenamt?". Alexander Segner von der Elterninitative hob nochmals die integrative Bedeutung der Rischbachschule für das gesamte Wohnviertel hervor und merkte an, dass das Aktionsbündnis die Verwaltung gerne weiter im Haushalt begleitet. "Rechnen Sie mit uns", so Alexander Segner, "wir sind solange da, bis die Schule auf lange Sicht gesichert ist".

Akademischen Applaus und parteiübergreifend viel Zuspruch erhielten sowohl Präsentation als auch Redner von den Mitgliedern des Ausschusses. Roland Körner (Familien-Partei) merkte an, dass die Bürger "im Prinzip die Hausaufgaben der Verwaltung gemacht" haben. Markus Gestier (UCD) fand wichtig, dass eine Diskussion in Gang gebracht wurde, da einige Informationen "wohl falsch rüber gekommen" seien. Mathilde Thiel freute sich besonders über die Wortwahl "Wir fordern" seitens des Aktionsbündnisses. "Das ist ein Ton, den ich lange in St. Ingbert vermisst habe", so die Stadträtin.

OB Wagner merkte an, dass man sehr gute Statements und Argumente gehört habe und dankte allen Mitgliedern des Aktionsbündnisses für Arbeit und Kommen: "Das finde ich prima."

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