OB: Kein Sinneswandel beim Park

St Ingbert · Entschieden weist der Oberbürgermeister den Vorwurf der Koalition im Stadtrat zurück, er handele bei Überlegungen für den Stadtpark mit Aktionismus. Auch bei diesem Projekt müssten durchdachte und bürgernahe Lösungen im Vordergrund stehen und unnötige Ausgaben verhindert werden.

 Idyllisch liegt die Gustav-Clauss-Anlage in der St. Ingberter Innenstadt. Die Pläne zu ihrer Umgestaltung sind in der Kommunalpolitik derzeit umstritten. Foto: Michael Haßdenteufel

Idyllisch liegt die Gustav-Clauss-Anlage in der St. Ingberter Innenstadt. Die Pläne zu ihrer Umgestaltung sind in der Kommunalpolitik derzeit umstritten. Foto: Michael Haßdenteufel

Foto: Michael Haßdenteufel

Dass ausgerechnet aus den Reihen der Mehrheitskoalition der Vorwurf des "starrsinnigen Aktionismus" erhoben werde, überrasche schon ein wenig, betont Oberbürgermeister Hans Wagner in Reaktion auf eine Pressemitteilung der Familien-Partei in unserer Wochenend-Ausgabe. Auch wie von einem "Sinneswandel" gesprochen werden könne, erschließe sich nicht, denn Zielsetzung von Seiten der Verwaltung sei es, immer auf der Seite der wirtschaftlichen Vernunft zu arbeiten und zu handeln, was leider nicht unbedingt bei allen kommunalpolitischen Entscheidern der Fall sei, so der OB.

"Grundsätzlich müssen auch in der Kommunalpolitik Vorhaben überlegt und strukturiert durchgeplant sein, schnelle Entscheidungen und hastiges Handeln, wie es eine Stadtratsmehrheit beispielsweise im Fall der Baumwollspinnerei getan hat oder wie es der Abriss der Tischtennishalle darstellen würde, führen zu Fehlern, hohen Kosten und verhindern nachhaltige Erfolge. Insofern hat ganz sicher kein Sinneswandel stattgefunden", meint Wagner. Starrsinnigkeit könne er eher bei so manchen Koalitionären erkennen, die ihre Beschlüsse um jeden Preis umgesetzt sehen wollen, obwohl die Wünsche vieler Bürger in eine andere Richtung zeigten. Das große Interesse der Menschen an der Zukunft der Gustav-Clauss-Anlage und die Resonanz im Rahmen der Bürgerversammlung hätten den OB darin bestärkt, "weiter im offenen Dialog nach guten und durchdachten Lösungen zu suchen". Investoren und Planer suchten den Kontakt zur Verwaltung und machten Vorschläge, wie die Halle sinnvoll weitergenutzt und der Park verschönert werden könne. Wagner: "Ganz nebenbei kann die Stadt die Abrisskosten sparen, dieses Geld in Kitas und Schulen einsetzen und die privaten Investitionen kommen der heimischen Wirtschaft zugute, ohne den städtischen Haushalt zu belasten." So fänden zurzeit vielversprechende Investorengespräche statt, bei denen der Stadt interessante Konzepte angeboten würden, "und nicht umgekehrt, wie von der Koalition behauptet."

Der Stadtpark habe bereits jetzt einen hohen Erholungs- und Stellenwert bei den Menschen, werde zu jeder Jahreszeit gerne von allen Alters- und Interessengruppen angenommen und der oft zitierte "dringende Handlungszwang" sei mit offenen Augen betrachtet dort gar nicht gegeben. Zahlreiche Verbesserungs- und Nutzungsideen wie beispielsweise Kräutergarten, Barfußpfad oder die vorgeschlagenen Naturerlebnis-Bereiche können zudem für wenig Geld kurzfristig realisiert werden. "Zudem kann ein Großteil der 500 000 Euro Haushaltsmittel eingespart werden", so Wagner.

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