Rohrbach. Die Politik der kurzen Wege scheint noch zu funktionieren. Wie sonst sollte man sich erklären, dass kaum, dass er aus unserer Zeitung vom Dilemma der protestantischen Christuskirche in Rohrbach erfahren hatte, St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung seine Kontakte hat spielen lassen und einen Sponsor für die Turmuhr aufgetan hat.Der Spender, der nicht namentlich genannt werden möchte, erklärt sich bereit, die Kosten von rund 6500 Euro für die Anschaffung einer neuen Uhr zu zahlen. Jung betont: "Das Geld kommt nicht aus öffentlicher Hand." Letztlich spielt dies für Pfarrer Alexander Beck keine Rolle: "Ich bin vollkommen überrascht und verblüfft, wie schnell und unkompliziert der Oberbürgermeister hier reagiert hat. Da bewahrheitet sich, was er bei meiner Amtseinführung im März gesagt hat: nämlich, dass er auf eine unkomplizierte Zusammenarbeit setzt. Dass das aber so problemlos geht, macht mich und auch die Gemeinde sprachlos."Georg Jung erklärt sein Vorgehen so: "Wir haben in St. Ingbert mit St. Pirmin die erste Kirche der Republik zu einer Kinderkirche umgebaut. Der Turm und die Glocken darin wurden selbstverständlich stehen gelassen. Und jeden Samstagabend um 18 Uhr läuten diese Glocken abgestimmt auf alle Kirchenglocken in der Innenstadt den Sonntag ein." Jung spricht von einer Landmarke und schlägt die Brücke zu Rohrbach: "Als ich gelesen habe, dass der Glockenturm nicht mehr dem Zweck dient, zu dem er gebaut wurde, dann ist das sehr traurig. Vor allem wenn so ein Turm einmal stillgelegt ist, dann wird er in der Regel nicht wieder in Betrieb genommen." Die alte Uhr wird dennoch am heutigen Samstag, zwölf Uhr, abgestellt. Sobald die Kirche dann ein neues Dach hat, wird sofort eine neue Uhr angeschafft. mal