„Nur“ Kultur in Baumwollspinnerei

St Ingbert · Am Samstag wird der St. Ingberter Rainer Henrich 80 Jahre alt. Ob als Lehrer, Ortsvorsteher, ehrenamtlicher Bürgermeister, Beigeordneter oder als Stütze des Vereinslebens – er drückte St. Ingbert an vielen Stellen seinen Stempel auf.

 Rainer Henrich blickt auf ein interessantes Leben zurück. Seine Familie, die auf vielen Fotos in seinem Wohnzimmer präsent ist, gab ihm den Rückhalt für sein vielfältiges Engagement. Foto: Jung

Rainer Henrich blickt auf ein interessantes Leben zurück. Seine Familie, die auf vielen Fotos in seinem Wohnzimmer präsent ist, gab ihm den Rückhalt für sein vielfältiges Engagement. Foto: Jung

Foto: Jung

. An diesem Samstag wird ein ganz besonderes St. Ingberter Urgestein 80 Jahre alt. Für sein Engagement in Stadt, Beruf, Politik wie in Vereinen bekam er einige hohe Auszeichnungen verliehen. Bei der Bergkapelle ist er Ehrenmitglied. Es ist kaum möglich, alles zu nennen, was er in "seinem" Dengmert auf den Weg gebracht hat "ohne immer in der Fuhr zu sein", wie er einmal sagte. Er kann schon mal aus der Haut fahren, was auch seine früheren Schüler in der Rischbachschule wissen. Dabei ging es ihm nicht um Befindlichkeiten, sondern nur immer um die Sache.

Er hat seine Heimatstadt im Auge, zum Wohle der St. Ingberter. Ob der Bau der Stadthalle, die Rückkehr von vier barocken Figuren in die Engelbertskirche, das Pflanzen der Kastanie am ZVK-Platz und dessen Umgestaltung, die Ausweisung des DNA-Geländes als Gewerbegebiet, der Ausbau der Fußgängerzone und der Gustav-Clauss-Anlage, Hallenbadneubau, die Luschd-Sommerkonzerte, Wegeaus- und Straßenneubau, all das trägt die Handschrift von ihm - Rainer Henrich. Er gehöre noch zu der Generation, die den Rat mitbekommen hat, sich im öffentlichen Leben zu engagieren. Und das tat er reichlich. Gerade in der Vermittlung von Heimatbewusstsein liegt seine Stärke. Oft ist er unterwegs, erläuft sich seine Heimat und kennt fast alle Ecken. Für ihn gilt es, anderen das nahe zu bringen, was ihm wichtig ist. Seine Stadt. "Dengmert ist meine Welt", sagte der Jubilar einmal, was aber nicht ausschließt, dass er als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Fahrten über die Stadtgrenzen hinaus organisiert. Scheinbar, um im Anschluss sagen zu können, dass es in Dengmert am schönsten ist. Erinnerungstafel für Albert Weisgerber, Reaktivierung des Maibaums, Wiederherrichten von Wanderwegen und die Herausgabe von Wanderkarten sowie heimatkundlichen Schriften sind "Kinder" von Henrich, die mit vielen Mitstreitern in manch schwerer Geburtsstunde das Licht der Stadt erblickten. Rainer Henrich ist Teamplayer, genießt gern in geselliger Runde, weshalb er über 35 Jahre der Gesellschaft "Frohsinn und Gemütlichkeit" vorstand, die Bälle und Feste veranstaltete. Sein Name ist eng mit dem Fastnachtsumzug verbunden, zu dessen Finanzierung er auch die Vorlagen für den beliebten Fastnachtspin lieferte. Wollte man ihm zum Geburtstag eine Freude machen, müsste man "nur" die Alte Baumwollspinnerei als Kulturstandort eröffnen und darin ein Heimatmuseum "installieren" oder den Grenzsteinweg bis Rentrisch schließen. Ansonsten ist er glücklich, freut sich am Erfolg seiner Kinder und an den Enkeln und genießt das Leben mit seiner Frau Maria, mit der er einmal in der Woche schwimmen geht. Betrachtet er heute das politische Geschehen in St. Ingbert, bedauert er, dass es bei Konflikten oft keine Bereitschaft zum Kompromiss gibt. Akzeptanz und Respekt sind für ihn wichtige Säulen für Toleranz. "Denn es geht um die Stadt und nicht um persönliche Befindlichkeiten", so Henrich.

Mit sich, seiner Arbeit und seinem Engagement ist er im Reinen: "Ich hatte ein schönes und interessantes Leben."

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