Noch keine ganz runde Sache

St Ingbert · In engerem Kreise knöpfte sich die Stadt abgeänderte Pläne zum Doppelkreisel in der Spieser Landstraße vor. Dass dies teils ohne die Öffentlichkeit passieren sollte, war so erst nicht geplant. Es galt offenbar „Privatinteressen“ zu klären, die die Planung beeinflussen.

 Noch in diesem Jahr soll laut Plan an dieser Stelle ein kleiner Kreisel mit direkter Anbindung zum Edeka entstehen. Foto: Cornelia Jung

Noch in diesem Jahr soll laut Plan an dieser Stelle ein kleiner Kreisel mit direkter Anbindung zum Edeka entstehen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Es gab viel Kritik zu der geplanten Edeka-Ausfahrt, die mit der Umsetzung eines neuen Doppelkreisels in der Spieser Landstraße künftig nur noch über die Gartenstraße erfolgen sollte. Doch aus den Anregungen von Bürgern ist mittlerweile ein neuer Entwurf geworden, den der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Werksausschuss am Mittwoch im Rathaus vorgestellt hat. Demnach soll Edeka nun direkt an den kleineren Kreisel "Mühlwald" angebunden werden, und zwar mit Ein- und Ausfahrt. Auf dem Gelände vor dem Markt sollen die Parkplätze neu angeordnet werden. Die Ausfahrt zur Gartenstraße bleibe bestehen.

Doch ob der Minikreisel in dieser Form nun kommen wird, ist immer noch unklar. Nur den Plänen für den größeren Kreisel stimmte der Ausschuss letztlich gestern Abend zu. Zur weiteren Beratung vertagten die Anwesenden das Thema Mini-Kreisel in die nächste Verkehrskommissionssitzung. Laut Stadt werde die Angelegenheit abschließend im Stadtrat behandelt. Ein Antrag von Adam Schmitt (Die Grünen) war am Mittwoch zu Beginn der öffentlichen Sitzung vorausgegangen, weitere Diskussionen zum Doppelkreisel in den nichtöffentlichen Teil zu verlegen, der am späten Mittwochabend abgebrochen und gestern Abend fortgesetzt wurde. Offenbar seien bei dem Mini-Kreisel "Privatinteressen" involviert, über deren Stand man sich erst austauschen müsse. Nicht bestätigten SZ-Informationen nach geht es um einen ungeklärten Verbleib des Edekas am jetzigen Standort.

Wie LfS-Planer Hahn präsentierte, wurden auch am größeren Kreisel Ergänzungen vorgenommen. Hier plant der Betrieb zusätzlich zwei Zebrastreifen an den Abzweigungen in Richtung Spieser Landstraße und Am Waldfriedhof. Damit einher geht eine Verlängerung des Fußgängerweges an der Spieser Landstraße.

Zuvor wurden am Mittwoch Zweifel laut, dass Temposünder besonders vor dem kleineren, in der Mitte überfahrbaren Kreisel nicht zurückschrecken würden. Hahn erklärte, dass die Innenfläche des kleinen Kreisels nun mal für Lkws wegen deren Wendekreis überfahrbar sein müsse. Ein "hochwertiger und langlebiger Pflasterstein" sei dafür vorgesehen. Wer hier jedoch ungebremst durchschieße, würde sein Auto möglicherweise sogar beschädigen.

Die Kosten schätzt der Planer mittlerweile etwas höher als zuvor. Er berichtet von einer zehnprozentigen Steigerung. Somit erhöht sich der Beitrag der Stadt St. Ingbert zu dem etwa 700 000 Euro teuren Vorhaben auf 170 000 Euro. Diesen Betrag leistet die Stadt für den größeren der beiden Kreisel, was 40 Prozent der Kosten ausmacht. Die restlichen 60 Prozent sowie den vollen Betrag für den kleineren Kreisel zahlt das Land.

Noch dieses Jahr sollen die Bauarbeiten an dem Mini-Kreisel beginnen, wenn es nach dem LfS ginge. Der große Kreisel soll 2017 folgen. "Es wird dabei zur Vollsperrung kommen", sagte Hahn, da man die Asphaltdecke in einem Guss aufbringen müsse. Dafür könnte man beispielsweise ein Wochenende vorsehen. Ansonsten, berichtet er, reiche eine halbseitige Sperrung aus.

Viele weitere Themen vertagte der Ausschuss am Mittwoch: Den Bericht der Unfallkommission, die Verbesserung der Schulwegsicherheit beim Fußgängerüberweg Spieser Landstraße, die Wartezone für Fußgänger an der Ampel "In der Lauerswiese" sowie der Punkt Fußgängerzone wanderten auf die Tagesordnung der nächsten Verkehrskommissionssitzung.

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