Experimente für Voschulkinder Neugier und Spielfreude geweckt

Rohrbach · Im Festo Lernzentrum setzten sich die kleinen Leuchtkäfer der Kita Regenbogen mit der Technik auseinander.

 Als kleine Leuchtkäfer machten Vorschulkinder im Festo Lernzentrum technische Experimente.

Als kleine Leuchtkäfer machten Vorschulkinder im Festo Lernzentrum technische Experimente.

Foto: Michael Fritz/Festo Lernzentrum/Michael Fritz

(red) Wenn Mitarbeitern und Seminarbesuchern im Vorbeigehen ein Lächeln übers Gesicht huscht, dann kann das an dem jährlichen Besuch der Leuchtkäfer im Festo Lernzentrum liegen. Die Neugierde und die Spontaneität der Vorschulkinder sind immer wieder was Besonderes.

Im Laufe des einjährigen Programms beschäftigen sich die Kinder der Kindertagesstätte Regenbogen in Rohrbach mit technischen Experimenten. Zusammengestellt wurden diese von den Mitarbeitern der Ausbildung bei Festo, Stephanie Okrasa und Simon Kiefer. Unter Anleitung von Erzieherin Susanne Tussing werden die Inhalte in einer wöchentlichen AG erarbeitet. Und zum Abschluss kommt dann der Besuch in der Lehrwerkstatt im Festo Lernzentrum. „Erinnert ihr euch noch, was wir in dem Jahr alles gemacht haben?“ Einen Spannungsprüfer haben sie gebaut, Rohre gesägt und Musik damit gemacht oder Flaschen mit Wasser leergepustet, um das Lungenvolumen zu messen. Simon Kiefer zeigt den drei Mädchen und sieben Jungen in einer kindgerechten Version, wer das Unternehmen Festo ist und was es macht. Die Zentrale liegt in Esslingen, in der Nähe von Stuttgart. Stuttgart kennen einige vom Fußball her. Und was macht Festo? „Macht es was mit Strom?“ „Nein, wir haben doch ganz viel mit Luft gemacht im vergangenen Jahr.“ So sehen die Kinder in einem kurzen Film, dass Festo-Produkte beispielsweise auch schon mal bei Brezel-Schlingmaschinen eingesetzt werden. Bevor es anschließend in die Lehrwerkstatt geht, gibt es noch klare Ansagen: „Nichts anfassen und nur in die Bereiche gehen, die wir für euch tatsächlich zugelassen haben!“

Zur Begrüßung läuft ein kleiner pneumatischer Roboter auf die Kinder zu. „Er sieht aus wie ein Ritter.“ „Dürfen wir ihn mal anfassen?“ Das ist erlaubt, und so geben ihm die KInder die Hand und streicheln ihm übers Gesicht. Mit dem Airstepper können die Mädchen und Jungen Luftballons aufblasen. Gespannt schauen sie zu, wie der Ballon rein durch ihre Muskelkraft immer größer wird. Es gibt noch mehr Attraktionen in der Lehrwerkstatt: Ein Tischtennisball, der auf einem Luftstrahl tanzt, ein kleiner Druckluftmotor, eine schwere Metallkugel wird pneumatisch angehoben und plumpst mit einem lauten Knall wieder zurück.

In zwei kleinen Gruppen können die Kinder einem Auszubildenden zuschauen, der an einer Fräsmaschine ein Werkstück bearbeitet. „Geht das elektrisch?“ „Wofür ist diese Flüssigkeit, die da rumspritzt?“ „Warum habt ihr so komische Schuhe an?“ Die Rede ist von Bohrmilch bzw. Sicherheitsschuhen, alle Fragen werden geduldig beantwortet. Im Pausenraum der Auszubildenden sind der Tischkicker und das Airhockey die Attraktionen. Auch die Pokale in der Vitrine werden bestaunt. „Die haben unsere Azubis bei Fußballturnieren gewonnen!“ „Was sind Azubis?“ Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Die Auszubildenden haben im Grundkurs Metall einen Mentos-Spender gebaut. Dieser kommt bei den Leuchtkäfern sehr gut an. Auf Knopfdruck gibt das Gerät ein Bonbon frei, das ist natürlich cool! Beim Leerpusten einer mit Wasser gefüllten Flasche können die Kinder ihr Lungenvolumen mit dem vor einem Jahr vergleichen. Simon Kiefer hat in weiser Voraussicht eine größere Flasche genommen, nachdem im vergangenen Jahr einige Kinder die Flasche schon komplett leerpusten konnten. Die Schläuche dürfen sie natürlich mit nach Hause nehmen. „Daraus baue ich mir einen 2-Zylinder-Motor!“ Das ist ein großes Ziel des Programms, die Kinder zu ermutigen, ihre Neugier und Spielfreude zuhause weiter umzusetzen.

„Ist Festo ein Museum?“ Mit der Frage werden die Erwachsenen überrascht. Sie bezieht sich auf einen Ammonit, der im Eingangsbereich steht. Die Eigentümerfamilie hatte dem Festo Lernzentrum das große Fossil zum 20-jährigen Geburtstag geschenkt. „Wie alt ist die Schnecke?“ Circa 180 Millionen Jahre, da ist auch die Vorstellungskraft der Erwachsenen gefordert.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. In diesem Sinne verabreden Susanne Tussing und Simon Kiefer, die Inhalte für die kleinen Leuchtkäfer fürs nächste Jahr anzupassen. Was hat den Kindern besonders viel Spaß gemacht, was hat sie besonders interessiert? Damit auch die 18 Vorschulkinder 2018/2019 mit ihrer kindlichen Neugier den Spaß an der Technik entdecken können.

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