Saarpfalz-Kultur Demokratie, Toleranz und Nachhaltigkeit
St. Ingbert/Blieskastel · Das sind die Kernthemen des aktuellen Projektes des Vereins „Saarpfalzkultur“ an der Geschwister-Scholl-Schule.
(red) Den Demokratie-Begriff in den Köpfen junger Menschen zu verankern, seine Bedeutung und die von Wahlen dabei hervorzuheben sowie die Begriffe Toleranz und Nachhaltigkeit mit ins Boot zu nehmen, ist das Ziel des zweiten Projekts seiner Art, das der Verein Saarpfalzkultur mit Sitz in St. Ingbert zurzeit durchführt. Schließlich ist politische Bildung von besonderer Bedeutung für ein funktionierendes Gemeinwesen. Nach der sehr erfolgreichen Premiere mit der Homburger Robert-Bosch-Schule (wir berichteten) bestreiten Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule in Blieskastel jetzt das aktuelle Projekt „Demokratie, Toleranz und Nachhaltigkeit“. Mit den beiden Projektleitern Daniel Peters, Ethik- und Musiklehrer an der Geschwister-Scholl-Schule, und Willi-Günther Haßdenteufel, seit langen Jahren Leiter der Homburger Volkshochschule und früherer Geschichts- und Politiklehrer sowie Didaktikleiter des Homburger Gymnasiums Johanneum, werden sich die Schülerinnen und Schüler in den kommenden Monaten mit den verschiedenen Teilbereichen des Projekts, also mit Demokratie, Toleranz und Nachhaltigkeit, beschäftigen. Geplant sind etwa die Erstellung einer CD mit Liedern, ein Film soll gedreht und Interviews mit Passanten geführt werden. Weiter wird es eine Zitatensammlung an den Wänden der Schule geben. Außerdem steht nachhaltiges Kochen von Gerichten aus den Herkunftsländern der Schüler auf dem Projekt-Programm. Und im Schulgarten werden Gewächse aus deren Heimatländern gepflanzt. Ganz wichtig: Zum Geschwister-Scholl-Gedenktag werden weiße Rosen gebastelt und in der Stadt verteilt, dabei sollen Gespräche mit Passanten zu dem Thema geführt werden. Hans und Sophie Scholl gehörten der „Weißen Rose“ an, einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Beide bezahlten ihren Einsatz für Menschen und Menschlichkeit mit dem Leben.
Das Projekt „Schülerinnen und Schüler für Demokratie, Toleranz und Nachhaltigkeit“ wird wieder durch die Unterstützung des Sozialministeriums ermöglicht. Für die Beigeordnete der Stadt St. Ingbert Nadine Müller, die Vorsitzende des Vereins Saarpfalzkultur, ist es wichtig, dass junge Menschen gerade in der heutigen Zeit „den Wert der Demokratie verinnerlichen. Wenn alle Schülerinnen und Schüler einer Schule sich an einem solchen Projekt beteiligen, zeigt das nicht zuletzt ihr Interesse an der gesellschaftlichen Entwicklung hin zum mündigen Bürger.“
„Bei der Projektumsetzung“, informiert Projektleiter Willi-Günther Haßdenteufel, „werden die Werte als Regeln für das Zusammenleben der Menschen, als allgemeine Orientierung für das Denken und Handeln von Individuen und Gruppen erlebbar.“ Die Demokratie lebe vom Mitmachen, vom Engagement, nicht vom Wegschauen. Deshalb müsse man als Bürger und als Mensch Flagge zeigen und für Werte und Tugenden eintreten. „Wir müssen frühzeitig damit anfangen und Kinder und Jugendliche politisch sozialisieren.“ Nach Angaben seines Projektleiter-Kollegen Daniel Peters sind am Projekt alle 230 Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule beteiligt. „Schulleitung und Kollegium waren direkt begeistert für dieses Projekt, da es unsere tägliche Arbeit unterstützt und uns zusätzliche Möglichkeiten gibt, den Gedanken der Geschwister Scholl zu leben.“ Man erwarte, so Peters, „dass wir den Horizont der Schülerinnen und Schüler erweitern können, um sowohl demokratisch als auch nachhaltig zu leben.“
Im Rahmen eines Schulfests der Geschwister-Scholl-Schule Ende des Jahres werden die Ergebnisse dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zusätzlich soll in den Räumen des Vereins Saarpfalzkultur in der St. Ingberter Spitalstraße 1-3 eine Abschlusspräsentation zum Projekt stattfinden.
