Neues Feuerwehrhaus schon auf der Torte

Rohrbach · Oberbürgermeister Hans Wagner hält die Streichung der Gelder für ein neues Rohrbacher Feuerwehrgerätehaus für „rechtswidrig“: Löschbezirksführer Michael Michaeli bat die Bevölkerung, die Feuerwehrkameraden zu unterstützen.

 Löschbezirksführer Michael Michaeli und Konditor Manfred Staut (rechts) präsentierten in Rohrbach eine Torte, die das geplante Feuerwehrgerätehaus zierte. Foto: Cornelia Jung

Löschbezirksführer Michael Michaeli und Konditor Manfred Staut (rechts) präsentierten in Rohrbach eine Torte, die das geplante Feuerwehrgerätehaus zierte. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Von Freitag bis Sonntag lud der Löschbezirk Rohrbach der Freiwilligen Feuerwehr zu den Tagen der Offenen Tür ein. Bis zuletzt war nicht klar, ob es stattfindet, weil im Gerätehaus einige Umbauarbeiten anstanden, die die Kameraden aber verschoben haben. "Provisorisch" umgebaut wurde das Haus nun erstmal nur für diese drei Tage, indem es als Suppenküche, Party- und Aufenthaltsraum für die zahlreichen Gäste diente.

Noch vor dem Fassbieranstich durch den Schirmherrn Michael Bost am Freitag, der durch den Musikverein Rohrbach musikalisch umrahmt wurde, bekam Löschbezirksführer Michael Michaeli von Manfred Staut von der gleichnamigen Confiserie eine Torte geschenkt, auf der der "Traum" vom neuen Gerätehaus abgebildet war. Nun können sich die Kameraden das Warten auf das Gebäude wenigstens geschmacklich versüßen. In den Begrüßungsreden war dieses Thema der Dauerbrenner. Michaeli bat die Bevölkerung, die Arbeit der Kameraden, die täglich 24 Stunden und das ganze Jahr über im Einsatz sind, zu unterstützen. OB Hans Wagner nutzte die Gelegenheit, den Feuerwehrmännern und -frauen Mut zu machen, die Hoffnung auf den Neubau nicht aufzugeben. Michaeli übte Kritik am aktuellen Haushaltsbeschluss des Stadtrates und versicherte, dass es seine Absicht ist, im kommenden Haushalt die Gelder für ein neues Feuerwehrgerätehaus erneut zu beantragen. "Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe", so der Oberbürgermeister, "ich halte die Streichung der Gelder für rechtswidrig." Es wunderte nicht, dass er beim Fest damit Applaus erntete und offene Türen einrannte. Ortsvorsteher Roland Weber versuchte, die "Brücke zwischen Politik und Fest zu schlagen" und bedankte sich ausdrücklich bei den Kameraden, die "uns ans Herz gewachsen sind". Alexander Beck hatte eine etwas provokante Geschichte mitgebracht, in der fiktive Mitmenschen, deren Schlaf zu nächtlicher Stunde durch das Martinshorn unterbrochen wurde, die an den Einsatzort eilenden Feuerwehrleute als "Idioten" bezeichneten. "Denken Sie daran, dass sie diese Idioten vielleicht mal brauchen", so der Pfarrer, "und daran, dass die Kameraden bis dahin auch friedlich in ihren Betten schliefen und vielleicht am Morgen auch wieder um sechs Uhr aufstehen müssen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Es ist einfach unbezahlbar, wenn sich Menschen für andere einsetzen." Schirmherr Michael Bost zollte der Leistung der ansässigen Feuerwehr hohen Respekt und verglich sie mit einem Unternehmen. Er fand Parallelen, denn beide müssten in Ausstattung sowie Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investieren und beide trifft die demographische Entwicklung. Es gebe immer weniger Menschen, die bereit seien, diese Arbeit zu tun. "Es obliegt uns, die jungen Leute dafür zu begeistern", so Bost, der die Spende vor allem der Jugendfeuerwehr widmete. Auch er bat die anwesenden Entscheidungsträger darum, eine zeitnahe Lösung für das Gerätehaus zu finden, so "dass wir in ein paar Jahren in den neuen Räumlichkeiten feiern können".

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