Neuer Möbelmarkt nimmt Formen an

St Ingbert · Auf dem Glashüttenareal wächst dieser Tage ein großes Unternehmensgebäude. Ein Möbelmitnahmemarkt mit einer Verkaufsfläche von 7300 Quadratmetern entsteht dort. In der Kommunalpolitik war das Projekt vor der Genehmigung umstritten.

 Die Bauarbeiten für einen neuen Möbelmarkt auf dem St. Ingberter Glashüttengelände gehen rasant voran. In das Pfeilergerippe hängen die Kräne jetzt Fertigbetonwände ein. Foto: Cornelia Jung

Die Bauarbeiten für einen neuen Möbelmarkt auf dem St. Ingberter Glashüttengelände gehen rasant voran. In das Pfeilergerippe hängen die Kräne jetzt Fertigbetonwände ein. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Auf dem Glashüttengelände unterhalb des Obi-Baumarktes und Möbel Herzer wird derzeit mit schwerem Gerät gearbeitet. Zwei Schwerlastkräne dominieren die Szene. Sie hängen Betonwände in das Gerippe aus Pfeilern, die bereits einen deutlichen Eindruck über die Dimensionen des Gebäudes geben, das dort aus dem Boden des 21 000 Quadratmeter großen Bau-Areals wächst. Nach Auskunft der Stadtverwaltung entsteht dort ein Möbelmitnahmemarkt. Er soll eine Verkaufsfläche von 7300 Quadratmeter haben und 80 000 Kubikmeter umbauten Raum. Zum Vergleich: Der benachbarte Obi-Baumarkt hat eine Gesamtverkaufsfläche von 12 000 Quadratmetern. Zum eigentlichen Verkaufsgebäude, erläutert Stadtpressesprecher Peter Gaschott weiter, komme noch ein Hochregallager. Für die Kundschaft entsteht nach seinen Worten ein Parkplatz mit 154 Stellplätzen. Er spricht zudem von rund 45 Beschäftigten, die nach Auskunft des Unternehmens in der Mittelstadt arbeiten werden. Über den Namen des Marktes schweigt die Stadt sich allerdings noch aus. Dem Vernehmen nach handelt es sich aber um das Unternehmen Roller, das nach eigenen Angaben in Deutschland 100 Einrichtungsmärkte betreibt und über 4000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Saarland hat Roller eine Filiale in Bous. In der Unternehmenszentrale in Gelsenkirchen-Buer gab es gestern noch keine Auskunft.

Die Baugenehmigung hatte die Stadt vor rund einem Jahr ausgesprochen. Was an dieser Stelle entstehen könnte, war indes lange umstritten. Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte hatte sich im Juni 2012 noch klar gegen die Ansiedlungspläne ausgesprochen. Er war damit den Argumenten des St. Ingberter Händlers Andreas Herzer gefolgt, der die Ansiedlung eines Möbelmarktes auf dem Glashüttenareal als "Sargnagel für die Innenstadt" bezeichnet hatte. Doch schon einen Tag nach dem Nein des Ortsrates tagte der Stadtrat - und entschied sich anders. Damit war der Weg für das Projekt frei. Kritik zu der Ansiedlung kam in der Folge nicht nur aus St. Ingbert selbst, sondern auch von den umliegenden Städten Saarbrücken und Neunkirchen. Die Vorwürfe lauteten: St. Ingbert beginne einen ruinösen Wettbewerb und verstoße gegen die Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsplans "Siedlung".

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