St. Hildegard in St. Ingbert Maria „wohnt“ jetzt in der Kita-Grotte

St Ingbert · Gerade die derzeitige Situation lässt manch einen (ver)zweifeln. Gut, wenn man seine Sorgen jemand anvertrauen kann. Dafür haben die Kinder der St. Ingberter Kita St. Hildegard nun eine besondere Freundin.

 Nach einem längeren „Aufenthalt“ in zwei Büros hat die Marien-Statue nun einen schönen Platz in der Lourdes-Grotte der St. Ingberter Kita St.Hildegard gefunden. Von Kindern und Erziehern wird dieser Platz im Foyer täglich besucht.

Nach einem längeren „Aufenthalt“ in zwei Büros hat die Marien-Statue nun einen schönen Platz in der Lourdes-Grotte der St. Ingberter Kita St.Hildegard gefunden. Von Kindern und Erziehern wird dieser Platz im Foyer täglich besucht.

Foto: Cornelia Jung

Alles fing mit einer kleinen weißen Statue der Gottesmutter Maria an. Diese stand einige Zeit bei Rita Schmitt, Mitarbeiterin des Caritas-Altenpflegeheimes St. Barbara in St.Ingbert, auf dem Schreibtisch. „Ich weiß gar nicht mehr genau, woher die Figur kam. Es war ein Geschenk. Manchmal werden aber auch Zimmer ausgeräumt und da kommen schon mal solche Dinge zutage. So etwas kann man dann auch nicht einfach wegwerfen. Es ist ungefähr zwei Jahre her und häufig waren auch die Kleinen aus der katholischen Kita St. Hildegard bei uns zu Gast. Und da kam mir die Idee.“ Und die sah vor, die Maria in andere, jüngere Hände weiterzugeben. So kam sie in die Einrichtung in der Gabelsbergerstraße. Aber auch dort hatte sie ihren (Arbeits-)Platz erstmal in einem Büro, nämlich dem der Kita-Leiterin.

„Ewig“ habe sie da gestanden, sagt Sandra Bayer. Und dann, in Corona-Zeiten, ging alles ganz schnell. Denn schließlich bräuchten die Kinder auch jemanden, bei dem sie, neben den Eltern und Erzieherinnen, ihre Sorgen lassen konnten. Und hier kam die Marienfigur ins Spiel. „Ich habe den Vorschlag mit ins Team genommen, dass es toll wäre, einen Ort zu haben, wo die Kinder ihre Trauer abladen können. Wo sie Blümchen hinstellen oder eine Kerze anzünden können, um einen Angehörigen oder aber ein Haustier trauern können. So einen Platz zu haben, wäre großartig. Meine Kollegin und ich haben gezeichnet, sind aber an unsere Grenzen gestoßen. Es fehlte noch jemand, der so etwas auch bauen kann.“

Mit Hilfe der Hauswirtschaftskraft der Kita und deren Mann wurde die Theorie von der Schaffung einer eigenen kleinen Lourdes-Grotte innerhalb von zwei Wochen zur Realität. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und vor allem, die Grotte im Foyer wird regelmäßig von den Kindern aufgesucht. „Das war auch unser Wunsch, dass sie zentral von allen sichtbar im Eingangsbereich stehen soll. Unsere fleißigen Helfer haben noch einen Zaun drum herum gebaut“, sagt Sandra Bayer. Natürlich ist auch eine kleine Pforte in die hölzerne Umzäunung eingebaut, so dass die Kinder auch mal ein Geschenk für ihre Maria ablegen können.

Es ist bestimmt mehr als ein Zufall, dass die Fertigstellung der Grotte gerade in den Marienmonat Mai fällt. Nun könne das Marien-Thema zeitlich sehr gut in die thematische Arbeit eingefügt werden. So würden in der Kita nicht nur Marienlieder gesungen, gebastelt, entsprechende Ausmalbilder und Mandalas farblich gestaltet, vielmehr könnte der Nachwuchs nun die Maria mit allen Sinnen kennenlernen. „Das Thema ist aktuell richtig lebendig bei uns“, berichtet Sandra Bayer voller Freude über diese neue Anlaufstelle vor Ort. Derzeit gebe es noch die Idee, den Schutzmantel der Maria näherisch nachzuempfinden. Eine Patchworkarbeit, die später als Trostdecke fungieren soll. Spaß hätten die Kinder auch an der Erarbeitung eines Videos gehabt, das nicht nur anlässlich der Segnung der kleinen „Lourdes-Grotte“ durch Pfarrer Daniel Zamilski gedreht wurde, sondern auch gleichzeitig als eine Art Geschenk zum Muttertag gedacht war.

„So haben wir uns im Mai im Gottesdienst nicht nur bei Maria bedankt, sondern auch bei den Mamas.“ Täglich werde nun die Maria aufgesucht. Am Morgen öffnen die Erzieherinnen die Türen zum Standplatz der Mutter Gottes und sprechen mit den Kindern ein kleines Gebet. „Es war und ist ein Herzensprojekt. Wir hätten vor allem nicht gedacht, wie gut es von den Kindern in dem Alter schon angenommen wird. Oft fragen sie ,Kann ich mal zur Maria?‘ Diesen Zuspruch konnten wir nicht erahnen. Wir sind ganz glücklich mit unserer Maria“, berichtet die Kita-Leiterin stolz. Und noch eine freut sich darüber, dass diese kleine Figur solch einen wichtigen Stellenwert und schönen Platz bekommen hat – Rita Schmitt aus dem Barbara-Heim: „Es ist wunderschön geworden. Ich bin begeistert, wie die das gemacht haben.“

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