Neue Hallen als Lärmschlucker

Rohrbach · Diedesbühl, Festo, Lärmschutz – diese drei Stichworte bestimmen weiter das Geschehen in Rohrbach. Einen Durchbruch im Sachen Lärmschutz hat es in der Ortsratssitzung am Montagabend zwar nicht gegeben, aber erstmals wohnten Festo-Experten einer Sitzung bei.

 Hubert Schöllhorn und Richard Wagner (rechts) präsentierten Pläne zur vorläufigen Zukunft des Diedesbühls. Auch Ortsvorsteher Martin Wirtz (links) schaute interessiert zu. Foto: Oliver Bergmann

Hubert Schöllhorn und Richard Wagner (rechts) präsentierten Pläne zur vorläufigen Zukunft des Diedesbühls. Auch Ortsvorsteher Martin Wirtz (links) schaute interessiert zu. Foto: Oliver Bergmann

Foto: Oliver Bergmann

Planierraupen beherrschen als Nächstes das Bild auf dem Diedesbühl. Wenn sie ihre Arbeit bis Juli erledigt haben, liegt die frühere Waldfläche gleichmäßig etwa acht Meter tiefer als die Autobahn A6. Bebaut wird sie anschließend mit zwei Hallen für das neue Festo-Polymer-Kompetenzzentrum. Die Höhe der rechteckigen Hallen wird mehr als zehn Meter betragen, ihre bis zu 163 Meter langen Seiten wenden sich Autobahn und Bahntrasse zu. Diese Neuigkeiten brachten Hubert Schöllhorn und Richard Wagner von der Festo-Abteilung Gebäudewirtschaft mit nach Rohrbach.

Die zwei neuen Werkshallen werden sich den Schallwellen von Auto- und Eisenbahn also in den Weg stellen und zumindest einen Teil des Schalls verschlucken - so die Erfahrungen bei Festo. Konkret, also in Dezibel, wollte sich Hubert Schöllhorn aber nicht ausdrücken. "Dazu können wir nichts sagen, weil das Thema dann doch zu komplex ist. Ein Teil des Schalls wird aber auf jeden Fall aufgehalten." Dafür sollen Hallenwände aus Metall sorgen, die im Festo-typischen Silber-Blau gestrichen werden. Dem Material, so Schöllhorn, kommt eine entscheidende Lärmschutz-Funktion zu. Auf Nachfrage erklärte er: "Prallen Schallwellen auf eine harte Fläche, zum Beispiel Beton, dann werden sie reflektiert. Das weiche Metall schluckt die Wellen."

Wie sich die Lärmsituation konkret darstellt, wenn die Hallen erst einmal stehen, bleibt also abzuwarten. "Erst dann macht ein neues Lärmgutachten Sinn", stellte Herdis Behmann (SPD) fest, wobei Schöllhorn und Wagner deutlich gemacht haben, dies noch nicht das Ende des Liedes bedeuten muss. Weitere Hallen sollen in Zukunft dazukommen. Die Voraussetzungen werden derzeit geschaffen.

Jörg Schuh erinnerte an den Beschluss aus der April-Sitzung, der unter anderem die Forderung enthielt, die ursprüngliche Wohnqualität wieder herzustellen. Die richtete sich allerdings nicht an Festo, sondern an die Stadt. Theoretisch könnte der Streifen hinter der Grundstücksgrenze wieder aufgeforstet werden, doch das ist Sache des Landesbetriebs für Straßenbau.

Schuh brachte einen Fragenkatalog mit, der neben dem Zeitplan der nächsten Bauabschnitte, der Lage der Gebäude und dem Höhenverhältnis zwischen Autobahn und Baugrund weitere Unklarheiten beseitigte. Eine direkte Verbindung zwischen altem und neuem Werk wird es nicht geben, doch auch ohne Transitstrecke seien keine weiteren Belastungen für die Anwohner zu erwarten. Nur ein Lkw verkehre täglich zwischen dem neuen Polymer-Kompetenzzentrum am Diedesbühl und dem Logistikzentrum - "und der wird nicht durch ein Wohngebiet fahren, weil es verboten ist", sagte Richard Wagner.

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