Naturschutzgebiet findet im Gemeinderat keine Zustimmung

Gersheim · Der Gersheimer Gemeinderat hat bei Enthaltung der SPD-Fraktion die Ausweisung eines Naturschutzgebietes zwischen Bliesdalheim und Herbitzheim abgelehnt. Die Gemeinde wird von der Landesregierung in der Sache allerdings nur angehört.

Konkret geht es um ein schmales aber lang gezogenes Gelände von 113 Hektar Größe von Bliesdalheim über Herbitzheim, Gersheim bis hin nach Walsheim. Das Land möchte es als "Natura-2000-Gebiet" ausweisen. Diese Gebiete sind Bestandteile eines europaweit verpflichtenden Schutzgebiets-Netzes für wild lebende Pflanzen- und Tierarten. Geschützt werden sollen dort magere Flachland-Mähwiesen, Waldmeister-Buchenwald sowie subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald.

Einschränkungen für EigentümerIm Entwurf der Verordnung weiter als schützenswert genannt werden der Goldene Scheckenfalter und der Große Feuerfalter sowie an Vögeln die Heidelerche, der Neuntöter, Wachtel, Wendehals und Grauammer. Für die Grund-Eigentümer - ob öffentlich oder privat - wäre die Ausweisung natürlich mit Einschränkungen verbunden. Sie wären verpflichtet, bei Nutzung der Flächen den Erhalt der Arten zu sichern. In Gersheim sind die kommunalpolitischen Gremien nicht grundsätzlich gegen Naturschutz. Allmählich wird es ihnen aber offenbar zu viel. Bereits im Vorfeld der Gemeinderatssitzung in dieser Woche hatten drei Ortsräte das Vorhaben abgelehnt. Ähnlich war auch der Tenor einer Bürgerversammlung vor einigen Wochen. Bürgermeister Alexander Rubeck fasste die Bedenken noch einmal zusammen: "Wir sind bereits reichlich mit Schutzgebieten gesegnet. 1160 von 5700 Hektar Gemeindefläche stehen bereits irgendwie unter Schutz." Jetzt sollen 113 Hektar dazukommen, in Medelsheim und Niedergailbach könnten weitere Flächen folgen. "Am Ende steht ein Drittel von Gersheim unter Schutz", so Rubeck. Diesen Argumenten konnten und wollten sich auch die SPD-Vertreter im Gemeinderat nicht verschließen. Am Ende begründete Fraktionssprecherin Christine Streichert-Clivot die Enthaltung der SPD mit dem Hinweis auf den Biosphären-Status der Region.

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