Naturdenkmäler in St. Ingbert Ein Einwanderer unter Naturschutz

St. Ingbert · Serie „Naturdenkmäler in der Region“: Der Tulpenbaum im St. Ingberter Elstersteinpark.

 Dieser alte und mächtige Tulpenbaum ist ein Naturdenkmal im Elstersteinpark in St. Ingbert.

Dieser alte und mächtige Tulpenbaum ist ein Naturdenkmal im Elstersteinpark in St. Ingbert.

Foto: BeckerBredel

Einen Tulpenbaum kennen die wenigsten, und wäre der St. Ingberter Elstersteinpark nicht von örtlichen Industriellen als Ziergarten angelegt worden, würde es ihn auch heute in der Mittelstadt so nicht geben. Inzwischen ist der Tulpenbaum allerdings über die Jahrzehnte so prächtig geworden, dass ihn das Landesamt für Umweltschutz als Naturdenkmal anerkannt und unter Naturschutz gestellt hat.

Zu den einheimischen Baumarten gehört der Tulpenbaum nicht, der Laubbaum mit seinen tulpenförmigen Blüten wurde erstmals 1663 in Europa angepflanzt. Darüber informiert die Hinweistafel am Baum, die zum Waldlehrpfad im Elstersteinpark gehört. Dort kann man nämlich viel über Bäume lernen, da der Park ein Arboretum, ein Baummuseum, ist. Die Eigentümer der St. Ingberter Eisenwerke hatten 1843 den Park übernommen und damals viele einheimische aber auch exotische Planzen setzen lassen. Das war damals modern und gehörte zum guten Ton der wirtschaftlichen Oberklasse. Der geschützte Tulpenbaum gehörte zweifelsohne zu den Exoten. Er kam aus Amerika nach Deutschland und gehört zu den Magnoliengewächsen und damit zu den ältesten Baumarten der Welt. Tulpenbäume können über 400 Jahre alt werden und sind sommergrün. Erst im Herbst werfen sie ihre mächtigen Blätter ab. Sie können 60 Meter hoch werden.

Das St. Ingberter Exemplar ist jetzt im Herbst hellgelb und ein besonderer Farbfleck in der Parklandschaft, die lange Jahre vor sich hin wilderte. Erst Anfang der 1960er Jahre rodete die Stadt im Elstersteinpark und legte neue Wege an. 1964 wurde ein Waldlehrpfad eingerichtet, der heute noch viele Details verrät. Ab 2000 begann man die historische Blickschneise auf die Stadt wiederherzustellen. Zum Waldpark gehören „Schaf- und Vogelweiher“, und beim Spazierengehen sind unter den 60 verschiedenen Baumarten des Arboretums der wunderschön gewachsene Tulpenbaum, eine seltene Zerr-Eiche oder die ebenfalls geschützen Traubeneichen zu entdecken.

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