Nächtlicher Ruhestörer entpuppt sich als medizinischer Notfall

Rentrisch · Wie wichtig es ist, hin- statt wegzuschauen, zeigte eine nächtliche Situation, die sich vor einigen Tagen in Rentrisch zugetragen hat. Ein verwirrter Autofahrer stellte Anwohner und Polizei anfänglich vor ein Rätsel.

 In einer Rentrischer Seitenstraße sorgte der Fahrer dieses roten Pkw zu nächtlicher Stunde für Aufsehen. Foto: Cornelia Jung

In einer Rentrischer Seitenstraße sorgte der Fahrer dieses roten Pkw zu nächtlicher Stunde für Aufsehen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Vor kurzem wurden die Bewohner im Lottenhammer an einem Sonntagmorgen lautstark geweckt. Gegen ein Uhr in der Nacht heulte der Motor eines Fahrzeugs mit französischem Kennzeichen, das kurz nach einer Kurve mitten auf der Straße stand, für ungefähr zehn Minuten auf. Ein Anwohner versuchte ins Innere des Wagens zu schauen und sah einen Mann, der die Augen geschlossen hielt. Der junge Helfer, der bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, fragte den Fahrer in mehreren Sprachen, ob es ihm gut gehe und ob er Hilfe benötige. Während das Auto "schrie", reagierte dessen Insasse überhaupt nicht auf die Ansprache.

Auf die Aufforderung der herbeigerufenen Polizisten reagierte der Autofahrer direkt. Er stieg vom Gas, machte den Motor aus, öffnete die Tür und stieg aus. Als er den Polizisten eröffnete, dass er sich hier "mal nur eben sonnen wollte", schien die Sache klar. Entweder hatte der Mann getrunken oder stärkere Drogen konsumiert. Nach dem Blasen ins Röhrchen zeigte der Alkohol-Tester 0,0 Promille. Im Gespräch mit den Polizisten wirkte der Mann trotzdem "strack", wie es ein Beamter seiner Dienststelle in St. Ingbert telefonisch mitteilte. Die Uniformierten fuhren das Fahrzeug an den Fahrbahnrand und nahmen den "Ruhestörer" zum Drogenschnelltest mit aufs Revier. Wiederum mit einem überraschenden Ergebnis, denn auch Drogen waren nicht im Spiel.

Er kam ins Krankenhaus und seine Mutter wurde kontaktiert, die erzählte, dass ihr Sohn 2006 eine Schädeloperation hatte. Wahrscheinlich waren deren Folgen der Grund dafür, dass der junge Mann Ausfallerscheinungen zeigte. "Die Rentrischer haben ihm mit ihrer schnellen Reaktion sehr geholfen", so Dietmar Glandien, Chef der St. Ingberter Polizeiinspektion, der betonte, wie wichtig es ist, sich für seine Umwelt zu interessieren und für seine Mitmenschen einzusetzen. Und das nicht nur, wie hier, bei einem medizinischen Notfall.

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