Nachwuchssorgen bei der Feuerwehr

Rentrisch · Trotz ihres großen Engagements ist es für die Freiwilligen Feuerwehren heutzutage überall sehr schwierig, Nachwuchs zu finden. So ist es auch in Rentrisch, wo das bestehende Jugend-Team beim Feuerwehrfest am vergangenen Sonntag bewies, wie viel Spaß die Aufgabe bringen kann.

 Die Jugendfeuerwehr zeigte beim Tag der offenen Tür bei der Rentrischer Wehr, was sie so alles drauf hat. Hier ist sie im Einsatz bei einem fiktiven Verkehrsunfall. Foto: Cornelia Jung

Die Jugendfeuerwehr zeigte beim Tag der offenen Tür bei der Rentrischer Wehr, was sie so alles drauf hat. Hier ist sie im Einsatz bei einem fiktiven Verkehrsunfall. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Im 107. Jahr ihres Bestehens plagen die Freiwillige Feuerwehr Rentrisch Nachwuchssorgen. Gerne hätte der Jugendbeauftragte Markus Anna eine größere, schlagkräftige Truppe in der Hinterhand, die später die Aktivenwehr unterstützt. Schließlich ist die Jugendfeuerwehr von heute die Löschtruppe von morgen.

Die Motivation fehlt

Sorgenvoll blickt Anna in die Zukunft, denn neben ein Paar "Karteileichen" sind es nur knapp zehn Kinder und Jugendliche, auf die man sich immer verlassen kann. Schul- und Bildungsreform mit höheren Ansprüchen und eine geschlossene Grundschule in Rentrisch und somit fehlende Kinder machen die Mitgliederwerbung nicht einfacher.

Ab acht Jahren kann man bei der Feuerwehr mitmachen. Da die Sportvereine sich schon eher um ihren Nachwuchs kümmern, haben diese meist die Nase vorn. Für manchen sind Sportverein und Feuerwehr nicht zu stemmen, obwohl sich die Rentrischer nur alle zwei Wochen samstags treffen. "Eigentlich wäre es wünschenswert, beides zu machen, da man gerade bei der Feuerwehr eine entsprechende Fitness braucht", so Anna, der auch beklagt, dass teilweise auch die Motivation von zu Hause fehlt. Er versucht, mit viel Spiel und Spaß die feuerwehrtechnische Ausbildung "schmackhaft" zu machen und damit das Interesse an der Feuerwehr aufrechtzuerhalten.

Dass das funktioniert, bewiesen am Sonntag beim Tag der offenen Tür acht junge Feuerwehrmädels und -jungs im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, die den Gästen des Feuerwehrfestes ihr Können zeigten. Stilecht mit Sirene alarmiert, waren sie zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Transporter mit einer verletzten Person gerufen worden. Übersicht über die Lage verschaffen, Person stabilisieren, wiederbeleben, versorgen und ganz nebenbei noch einen Brand mit Schaum und Wasser löschen, das kriegte die junge Truppe ganz gut hin. Auch wenn die Infusionsflasche verkehrt herum gehalten wurde - es ist noch kein "Feuerwehr-Meister" vom Himmel gefallen.

Alle Hände voll zu tun

Die Jugendfeuerwehr musste arbeiten, die Zuschauer nur zugucken. Obwohl das Szenario nur nachgestellt war, zuckten doch auch einige der Aktiven zusammen, als immer wieder "Explosionen" erfolgten.

Als die Übung schon längst beendet war und die jüngsten Festbesucher sich bereits wieder dem Sandkasten oder dem Absperrschieber mit dem austretenden Wasser widmeten, hatte die Jugendfeuerwehr noch alle Hände voll mit Schlauchaufrollen und Verstauen des eingesetzten Materials zu tun. Unterstützt wurden die Rentrischer von der Jugendfeuerwehr aus Scheidt mit neun Nachwuchskräften.

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