Nachruf auf Franz Henrich aus St. Ingbert St. Ingberts Kunst hat einen Förderer verloren

München/St Ingbert · Prälat Professor Franz Henrich ist in München gestorben. Er war unter anderem Ehrenmitglied der Bergkapelle St.Ingbert.

 Franz Henrich und Erwin Süß (links) beim Fassanstich anlässlich eines Besuches der St. Ingberter Bergkapelle in München Anfang der 80er Jahre.

Franz Henrich und Erwin Süß (links) beim Fassanstich anlässlich eines Besuches der St. Ingberter Bergkapelle in München Anfang der 80er Jahre.

Foto: Süß

Am 4. Juni verstarb der ehemalige Direktor der Katholischen Akademie in Bayern, Prälat Professor Franz Henrich, in München. Henrich wurde 1931 in Niedergailbach in einer Lehrerfamilie geboren. Nach dem Abitur begann er 1952/53 in München und Mainz Theologie zu studieren. Das Studium finanzierte er als Arbeiter in einer Steinfabrik, als Bierfahrer und als Lokalreporter. 1959 empfing er das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Speyer. Seine erste Kaplanstelle trat er als Jugendkaplan in Ludwigshafen am Rhein an.

1967 wurde er Direktor der Katholischen Akademie in Bayern. Dieses Amt übte er 33 Jahre bis zum Jahr 2000 aus. In dieser Amtszeit prägte er mit seiner Persönlichkeit das Ansehen der Akademie weit über die Landesgrenzen hinaus. Bis zu seinem Tod lebte Franz Henrich in München ganz in der Nähe der Katholischen Akademie.

Professor Franz Henrich lebte viele Jahre in St. Ingbert und blieb seiner saarländischen Heimat stets eng verbunden. Als Kunst- und Kulturliebhaber war er maßgeblich daran beteiligt, dass sowohl Werke von Albert Weisgerber als auch eine bedeutende Sammlung von Kohl-Weigand in der Münchner Akademie gezeigt wurden. Zusammen mit seinem Bruder Rainer Henrich, ehemaliger Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, sorgte er auch dafür, dass das Grabmal von Albert Weisgerber in München gepflegt und in Ehren gehalten wird.

„Professor Franz Henrich steht in einer Reihe mit St. Ingberter Persönlichkeiten, die das Kultur- und Geistesleben Münchens maßgeblich bereichert haben“, würdigt Oberbürgermeister Ulli Meyer die Lebensleistung des verstorbenen Geistlichen. „Er hat stets die künstlerische Verbindung zwischen seiner Heimat St. Ingbert und München gefördert – durch Präsenz der Werke Albert Weisgerbers und Elisabeth Koelle-Karmanns in der Isarmetropole.“

Auch zu der Bergkapelle St. Ingbert pflegte er jahrelang einen engen Kontakt. Auf Betreiben von Franz Henrich spielte die Bergkapelle bei einigen Oktoberfesten in München auf. Die Musikerinnen und Musiker durften während ihrer Aufenthalte in München in der Katholischen Akademie verweilen und erfuhren dort eine großartige Gastfreundschaft. Anlässlich des Oktoberfestes 1991 wurde Professor Franz Henrich aus Dankbarkeit und Anerkennung die Ehrenmitgliedschaft der Bergkapelle St. Ingbert verliehen.

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