DRK betont Bedeutung Nach Sekundentod – Erste Hilfe rettet Leben einer Frau in St. Ingbert
St. Ingbert · Großes Lob für fünf Menschen, die einer Frau Erste Hilfe leisteten, als diese bewusstlos in ihrem Auto zusammenbrach. Viele Menschen fuhren an der hilflosen Frau vorbei.
Der Freitag, 14. April 2023 – ein normaler Werktag. Martina Schegerer bemerkte plötzlich und ohne Vorwarnung kurz vor Erreichen ihres Büros in der Oststraße im fahrenden Auto Kammerflimmern, und ihr Herz blieb stehen – der sogenannte Sekundentod. „Ich habe gar keine Erinnerung mehr“, erzählte sie selbst. „Ich weiß nur, dass ich dankbar bin, dass ich heute hier ohne neurologische Ausfälle wieder stehe.“
St. Ingbert: Ersthelfer retten Frau das Leben
Zu Hilfe kamen ihr fünf Menschen, alle ebenfalls auf dem Weg zur Arbeit: Nicole Espig-Lampel war zuerst zur Stelle. Dann fuhr Tina Harz vorbei. Wie parkt denn dieses Auto da, habe sie sich gefragt und ihr Auto mitten auf der Straße abgestellt. Später kamen noch Celine Fischer, Werner Junold, Simon Karmann und Leopold Remmlinger zu Hilfe. Die Helfer riefen die Rettungskräfte über die 112, schlugen die Hinterscheibe ein, zogen die Verletzte aus dem Auto. Da kein Puls mehr zu spüren war, begannen sie sofort mit der Herzmassage. Sieben Minuten später traf der Rettungswagen ein und brachte Martina Schegerer auf die Intensivstation. „Irgendwie funktioniert man einfach, und wir haben alle großartig zusammengearbeitet“, erzählte Tina Harz. Dennoch sei sie erstaunt gewesen, wie viele Menschen einfach vorbeigefahren sind.
Aus Dank und zur Anerkennung für die spontane Hilfe gab es einen kleinen Empfang in der DRK-Geschäftsstelle St. Ingbert. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, für Ihren couragierten Einsatz Danke zu sagen. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, lobte Kreisgeschäftsführer Frederic Klein und dankte auch den professionellen Rettungshelfern, die Martina Schegerer wie unzählige andere Patienten im Notfall versorgen und ihnen das Leben retten. Dr. Claudia Meyer-Lang, Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes St. Ingbert, betonte: „Ihre Schilderungen zeigen, dass Ihre Hilfsbereitschaft nicht selbstverständlich ist. Wir alle wissen, dass die Laien-Reanimation entscheidend für das Überleben des Patienten ist. Ohne den Einsatz ist der Rettungsdienst oft chancenlos“. Auch Oberbürgermeister Ulli Meyer war beeindruckt: „Sie haben gezeigt, dass es nicht nur wichtig ist, dass man hilft, sondern auch, dass man sich traut. Sie haben Zivilcourage gezeigt. Das wünsche ich mir von unseren Mitmenschen“.
DRK bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse an
Das Beispiel zeigt: Jeder Mensch helfen kann – es braucht nur ein bisschen Mut und Wissen. Das mit dem Erste-Hilfe-Kurs zum Führerschein erworbene Wissen gerät meist schnell in Vergessenheit. Deshalb bietet das Deutsche Rote Kreuz regelmäßig Kurse und Schulungen an, bei denen jeder sein Wissen auffrischen kann – in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand. Warum das wichtig ist? Unfälle und Erkrankungen wie der Sekundentod können jeden Menschen treffen – auch wenn er noch so gesund ist. Erste Hilfe rettet in solchen Fällen das Leben.
Im Rahmen der Aktionswoche „Wiederbelebung“ hatte am gleichen Tag auch das Kreiskrankenhaus St. Ingbert einen Info-Stand organisiert, zu dem auch Staatssekretärin im Innenministerium Bettina Altesleben kam. Sie übte „Prüfen – Rufen – Drücken“ selbst am Dummy und betonte: „Ich habe gelernt: Ich kann nichts falsch machen, außer nichts zu tun“.
Infos zu Erste-Hilfe-Kursen für Kinder und Erwachsene beim DRK St. Ingbert. unter https://www.kv-st-ingbert.drk.de/kurse/erste-hilfe/rotkreuzkurs-erste-hilfe.html. Informationen zur Wiederbelebung: https://www.einlebenretten.de/