Aktionen des Nabu St. Ingbert Am Wochenende schlägt die Stunde der Gartenvögel

St. Ingbert · Der Nabu St. Ingbert beteiligt sich an diesem Wochenende an der jährlichen Zählung wildlebender Vögel in Deutschland.

 Der Haussperling war im vergangen Jahr bundes- und saarlandweit eine häufig gezählte Art.

Der Haussperling war im vergangen Jahr bundes- und saarlandweit eine häufig gezählte Art.

Foto: Peter Hellenthal

An diesem Wochenende, vom 13. bis 15. Mai, findet unter dem Motto „Stunde der Gartenvögel“ zum 18. Mal die vom Naturschutzbund (Nabu) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern organisierte jährliche Zählung wildlebender Vögel in Deutschland statt. Bei der 17. Aktion im Jahr zuvor ließen sich mehr als 141 000 Vogelfreundinnen und -freunde von Regen und kühlen Temperaturen nicht abhalten und zählten in nahezu 96 000 Gärten und Grünanlagen.

Fast 3,17 Millionen Tiere wurden dabei erfasst. Sowohl die Rekordwerte von Zählerinnen und Zähler als auch die der beobachteten Vögel aus dem Jahr 2020 wurden nur knapp verfehlt. Vermutet wird, dass die veränderte Lebensweise infolge der Corona-Krise zu einer Rückbesinnung und zu stärkerem Interesse und wieder gewonnener Freude an der Beschäftigung mit der Vielfalt der heimischen Tierwelt geführt hat.

Bundesweiter Spitzenreiter 2021 waren die Haus-Sperlinge. Mit fast 523 000 gezählten Exemplare waren diese so zahlreich wie die Zweit- und Drittplatzierten (Amsel und Kohlmeise) zusammen. Es folgen Stare und Blaumeisen, beide mit Bestandszuwächsen über 20 Prozent im Vergleich zu 2020. Amseln und Blaumeisen konnten offenbar den in den letzten Jahren aufgetreten Krankheiten Usutu-Virus und Meisensterben trotzen und befinden sich in einer hoffentlich anhaltenden Phase der Erholung der Bestände.

 Der Feldsperling ist durch mit seiner kräftig rotbraunen Kopfplatte und den schwarzen Wangenflecken leicht vom Hausperling zu unterscheiden.

Der Feldsperling ist durch mit seiner kräftig rotbraunen Kopfplatte und den schwarzen Wangenflecken leicht vom Hausperling zu unterscheiden.

Foto: Peter Hellenthal/nabu/Peter Hellenthal

Im Saarland wurde ebenfalls der Haus-Sperling, die am meisten nachgewiesene Vogelart. Anders als bundesweit folgten Kohlmeisen und Stare, danach Amseln und Blaumeisen. Die Amsel verzeichnet bei uns noch einen leichten Rückgang. Die Blaumeisen zeigten sich auch hier gut erholt. Nach den Kleinvögeln auf den fünf vorderen Plätzen folgen schon die Elstern und Rabenkrähen. Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Elstern und Rabenkrähen sich zunehmend in menschlich besiedelten Bereichen konzentrieren. Als Ursache wird angenommen, dass innerhalb der Städte und Dörfer die Nahrungssuche leichter fällt. Die ersten sechs Platzierungen für den Saarpfalz-Kreis waren identisch mit denen des Landesergebnisses.

Für die Teilnahme an der bevorstehenden Zählaktion sind keine Expertenkenntnisse nötig. Wie kann man teilnehmen? Ganz einfach, zählen Sie alle Vögel, die Sie beim Blick in Ihren Garten oder den örtlichen Park entdecken können. Im Laufe von 60 Minuten sollen an einem festen Standort von jeder Vogelart die höchste Zahl der dort beobachteten Vögel notiert werden. Und zwar die höchste Zahl zu einem Zeitpunkt: Denselben Hausperling fünfmal hin und herfliegen zu sehen, macht nicht fünf Hausperlinge, sondern nur einen.

Am Schaukasten der Nabu-Ortsgruppe St. Ingbert (Rickertstraße/ Ecke Kaiserstraße.) gibt es zur „Stunde der Gartenvögel“ ein kostenloses Faltblatt mit Bestimmungshilfen für die häufigsten Gartenvogelarten. Vom Faltblatt kann eine Postkarte abgetrennt werden, die mit den eingetragenen Beobachtungszahlen an die NABU-Bundeszentrale geschickt wird. Porto- und arbeitssparend ist es möglich, Beobachtungsergebnisse auch per Internet im „Online-Meldeformular zur Stunde der Gartenvögel“ unter www.nabu.de zu melden.

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