Bergkapelle St. Ingbert Musiker sorgten für eine frische Brise

St. Ingbert · Heiß war’s beim Fest am Grubenstollen. Die Forma- tionen der Bergkapelle St. Ingbert brachten trotzdem frischen Wind – zumindest musikalisch.

 Das Nachwuchsorchester der Bergkapelle St. Ingbert spielte an Fronleichnam beim Fest am Grubenstollen; vorne Dirigent Matthias Weißenauer.

Das Nachwuchsorchester der Bergkapelle St. Ingbert spielte an Fronleichnam beim Fest am Grubenstollen; vorne Dirigent Matthias Weißenauer.

Foto: Jörg Martin

Donnerstagnachmittag am Grubenstollen. Es ist heiß. Fast schon ein wenig drückend. Am Fronleichnamstag herrscht Betrieb am Zechenhaus. Die Plätze unter dem Zelt sind rar. Manch einer, der dort keinen Sitzplatz mehr fand, hat sich nahe der Mauer einen Stehplatz erobert. Hauptsache Schatten. Kühle Getränke finden reißenden Absatz. Auf der Bühne spielt gerade das Nachwuchsorchester der Bergkapelle St. Ingbert „Eye of the Tiger“. Matthias Weißenauer, der Dirigent des Großen Orchesters, vertritt den Leiter Daniel Paul. Reinhard Huy, der Vorsitzende des Vereins, moderiert die Veranstaltung. „Letztes Jahr standen wir um diese Zeit hier im Wasser“, erinnerte er die Anwesenden. Ja, das Wetter ist bei dieser Veranstaltung immer eine Herausforderung. Doch das ist an diesem Tag nur eine Erinnerung an die Vergangenheit. Nach der Prozession der katholischen Gemeinde Heiliger Ingobertus durch die Innenstadt zeigt der Traditionsverein üblicherweise den Leistungsstand seiner einzelnen Formationen. Das klingt nüchterner und sachlicher, als es ist. Vielmehr findet in lockerer Atmosphäre ein mehrstündiges Konzert statt. So, dass das Erlebnis ein völlig anderes ist, als bei einer Aufführung etwa in einer Halle. Die Klangmäuse und die Kinder der Süd- und Wiesentalschule, letztere machen dort ihre Grundausbildung, sowie die Flötengruppen der Rischbach- und Albert-Weisgerber-Schule (Leitung aller: Christine Melche-Weißenauer) hatten mit dem Programm begonnen.

Dirigent Walfried Berger zeigte danach, was die beiden Bläserklassen der Albert-Weisgerber-Schule und die Starter-Band der Bergkapelle aktuell zu bieten haben. Nach dem Nachwuchsorchester spielte das Große Orchester bis zum Ende der Veranstaltung. Johannes Schaubel wurde für seinen bestandenen D1-Lehrgang beim Bund Saarländischer Musikvereine geehrt.

„Wir sind in den Proben und Vorbereitungen für das Bernstein-Konzert am 25. August in der Alten Schmelz“, beschreibt Reinhard Huy die aktuelle Situation. Die Bergkapelle wird mit vier Solisten und dem Chor Canticum Novum dem vor 27 Jahren verstorbenen Komponisten eine Hommage zu dessen 100. Geburtstag widmen. „Wir haben recherchiert: Das ist das einzige Konzert in ganz Deutschland mit Werken nur von ihm“, so Huy stolz. Man wolle beim Programm auch keine Kompromisse eingehen. Es sei wichtig, dass sich in der Stadt etwas bewege. „Wir können nicht nur Märsche und Polka. Obwohl wir die auch lieben“, so der Vorsitzende.

Gleichzeitig laufen die Planungen für das große Jubiläum im kommenden Jahr. Dann wird die Bergkapelle 180 Jahre alt. Statt eines Jubiläumsfestes wird es am 24. August auf dem Marktplatz ein Open-Air-Konzert geben, bei dem „Carmina Burana“ aufgeführt wird. Die mehr als sportliche Herausforderung: Es gilt Karten für 3000 Sitzplätze zu verkaufen. Doch Reinhard Huy ist sich da sicher, dieses Ziel zu erreichen. Das sei in etwa so, wie beim Nachwuchs: „Wir müssen um jedes Kind baggern“. Und das tut die Bergkapelle auch. Aktuell laufe eine neue Kooperation mit dem Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach.

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