Musikalische Märchenreise zum Geburtstag

Mimbach · Märchen und Sagen stellten das Programm dar, mit dem der Musikverein „Frohsinn“ aus Mimbach zu seinem Jubelkonzert angetreten ist. Das Repertoire reichte vom Nussknacker bis hin zu Tabaluga von Peter Maffay.

 Der Musikverein „Frohsinn“ gab ein Konzert in der Mimbacher Christuskirche. Foto: Jörg Martin

Der Musikverein „Frohsinn“ gab ein Konzert in der Mimbacher Christuskirche. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Wenn jemand das stolze Alter von 110 Jahren erreicht hat, geht vieles nicht mehr so zügig. Auf den Musikverein "Frohsinn" Mimbach, der in diesem Jahr so alt wird, trifft das jedoch nicht zu. Diese Feststellung konnten die zahlreichen Besucher am Sonntagnachmittag in der Christuskirche beim Jubiläumskonzert machen. Volkmar Klein, der zweite Vorsitzende, hatte zu Beginn behauptet, dass der Jubilar vitaler sei denn je. Wie recht er hatte. Dabei war die Aufführung kein Kirchenkonzert, sondern vielmehr "ein Sinn ergreifendes Programm", wie Klein betonte.

Das Orchester (Leitung: Daniel Peters) nahm die Besucher mit auf eine musikalisch-fantasievolle Reise zu Märchen und Sagen. Freude, Glück und Religion verkörperte Johan de Meijs Op. 32 (Die Planeten) "Jupiter Hymne", wie Dirigent Peters in seiner Moderation verriet. Da klang Rolf Rudins "Der Traum des Oenghus" schon wesentlich dramatischer. Und das nicht nur zu Beginn. Oenghus erscheint ein flötespielendes Mädchen, in das er sich verliebt. Bei dieser Geschichte von der grünen Insel war vor allem das Glockenspiel markant. Vertraut von der Melodie erschien das dritte Stück. Beim Blick in die Gesichter der Zuhörer konnte man einen gewissen Aha-Effekt ausmachen. "Nessaja", so der Name der Schildkröte in Peter Maffays Musical "Tabaluga", setzt sich mit dem Erwachsenwerden und der Vernunft auseinander.

Ungewohntes in der Kirche

Dank der poppigen Texte von Maffay und Rolf Zukowski hatte man die Melodie längst vom Gehör her verinnerlicht. Das war ungewöhnlich in einer Kirche zu hören. Wie auch die vertonte Geschichte von Klärchen, das an Weihnachten einen Nussknacker geschenkt bekommt, der lebendig wird und in den sie sich dann verliebt. Das Ganze ist auch unter der Nussknacker-Suite bekannt und beinhaltet Marsch, Tanz, Walzer und den russischen Tanz Trepak. "A Game Of Chess", ein Schachspiel tonlich zu beschreiben, hatte sich das Orchester als nächstes vorgenommen. Angesichts von elf Themen keine leichte Aufgabe, die man aber mit Bravour meisterte.

Hier hatte Patricia Meyer (Querflöte) ihr Solo. Dirigent Peters übernahm indirekt die Rolle des Erzählers. Fanfaren und Trommelklänge hallten durch die Kirche, als sich beispielsweise der weiße Läufer durch einen Kamikazeangriff dem schwarzen König opferte.

Da waren die "Bravo!"-Rufe und der Zwischenapplaus genauso sicher wie beim "Herr der Ringe". Wobei der Frohsinn nicht die Filmmusik spielte, sondern vielmehr eine Komposition von Johan de Meij, die es schon vor dem Film gab. Mit dem choralartigen Stück "Evening Prayer" aus Humperdinks Märchenoper "Hänsel und Gretel" als Zugabe endete die Jubiläumsfeier.

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