Musik-Attraktion wird eingeweiht

St Ingbert · Die St. Ingberter Martin-Luther-Kirche ist stolz auf seinen Erwerb: ein historisches Pedalharmonium. Zur Einweihung des Instruments gibt es eine kleine musikalische Soiree am Sonntag, 14. September, um 19 Uhr.

 Dieses Pedalharmonium mit drei Registern steht nun in der St. Ingberter Martin-Luther-Kirche. Foto: Christoph Jakobi

Dieses Pedalharmonium mit drei Registern steht nun in der St. Ingberter Martin-Luther-Kirche. Foto: Christoph Jakobi

Foto: Christoph Jakobi

Die St. Ingberter Martin-Luther-Kirche ist um eine musikalische Attraktion reicher. Ein historisches Pedalharmonium der renommierten amerikanischen Orgel- und Harmoniumbaufirma Estey konnte durch Vermittlung des Kirchenmusikers Christoph Jakobi erworben werden. Die Estey Organ Company, gegründet 1846, baute dieses schöne Instrument im Jahr 1873 . Es hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Erster Standort des Harmoniums war ein Schloss. Nach dem Ersten Weltkrieg kaufte die deutsche Orgelbaufirma Ibach das Instrument und vermittelte es an einen Ausflugsdampfer, wo es fortan fröhlich musikalischen Dienst mit Salonmusik tat. Von dort wurde es an eine Kirche abgegeben und diente dort der Choralbegleitung.

Schließlich gelangte das Harmonium in private Hand und stand zuletzt in einer Wohnung eines Orgelbauers in Kevelaer im Ruhrgebiet, ehe es nun in der Sakristei der Martin-Luther-Kirche anstelle des alten Harmoniums installiert wurde. Das alte, nicht mehr funktionstüchtige Harmonium diente wohl um 1965 als Interimsinstrument, bevor die Oberlinger-Orgel betriebsbereit war. Das "neue" Pedalharmonium hat drei Register. Die Manualregister sind in Bass/Diskant geteilt. Daneben gibt es zahlreiche Koppeln und Spielhilfen zur dynamischen Variierung. Da man beim Pedalspiel mit den Füßen die Bälge nicht (oder nur kaum) gleichzeitig treten kann, gibt es eine Möglichkeit, die Bälge seitlich mit einem Metallhebel durch einen Kalkanten manuell aufziehen zu lassen.

Das Harmonium ist eine Seltenheit: auf 441 Hertz gestimmt und kann daher problemlos mit Orchester oder Klavier zusammen gespielt werden, etwa für Rossinis "Petite Messe Solennelle" oder für Herzogenbergs Weihnachtsoratorium "Die Geburt Christi". Das Instrument wird mit einer kleinen musikalischen Soiree am Sonntag, 14. September, um 19 Uhr eingeweiht. Auf dem Programm stehen romantische Träumereien unter anderem mit Werken von Josef Rheinberger, Ludwig Boslet und Max Reger . Zu hören sind Helmut Haag (Violine), Gabor Szarvas (Violoncello), Christoph Jakobi (Harmonium) und Pfarrer Roland Wagner (Lesungen).

Der Eintritt ist frei.

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