Müllgebühr-Kritiker wollen auch Mietern einen Protest ermöglichen

St Ingbert · Die „St. Ingberter gegen Müllpolitik“ verweisen darauf, dass auch viele Mieter von den höheren Gebühren betroffen seien – ohne ihnen selbst widersprechen zu können. Am Karsamstag bietet die Gruppe wieder einen Info-Stand.

Die Gruppe "St. Ingberter gegen die Müllpolitik" wird seit einigen Tagen nach eigenen Angaben vermehrt von Bürgern angesprochen, die kein Wohneigentum haben und als Mieter naturgemäß nicht Empfänger der Gebührenbescheide sein können. Zum großen Teil seien ältere und sozial schwächere Menschen und Haushalte mit Kindern betroffen. Ihnen würden die teils immens gestiegenen Kosten über die Nebenkostenabrechnung weitergereicht, ohne dass sie eine Möglichkeit hätten, sich beispielsweise mit einem Widerspruch zur Wehr zu setzen. Die Vermieter wiederum sähen meist keine Veranlassung, gegen die Bescheide vorzugehen, da sie die hohen Gebühren auf die Mieter umlegen können. Die Gruppe will diesem Personenkreis der Wohnungsmieter, der in St. Ingbert schätzungsweise 50 bis 60 Prozent der Einwohner ausmachten, trotzdem die Möglichkeit des Protestes geben und startet ab sofort eine Unterschriftenaktion. Am kommenden Ostersamstag wird es am Marktplatz ab 9.30 Uhr einen Info-Stand geben, bei dem diese Listen ausliegen und sich jeder betroffene Bürger eintragen kann.
Unterschriftenaktion

Die Unterschriftenaktion sei von Widerspruchsfristen unabhängig und soll dem St. Ingberter Stadtrat in seiner nächsten Sitzung übergeben werden. Ebenfalls können Bürger mit ihrem Müllbescheid vorbeikommen, und vor Ort einen Widerspruch ausfüllen und in einen Briefkasten einwerfen. "Den Inhalt des Briefkastens wollen wir der Stadt St. Ingbert zukommen lassen", kündigt Carina Detemple, Sprecherin der Gruppe, an.

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