Kunstausstellung Motive mit dem Schalk im Nacken

St. Ingbert · Malerin Maike Guenther zeigt derzeit eine Auswahl ihrer Gemälde in St. Ingbert. Die Bilder zeigen Figuren und starke Farben.

 Christopher Naumann (links) kuratierte die Ausstellung mit den fröhlichen Bildern der Malerin Maike Guenther (oben) in St. Ingbert.

Christopher Naumann (links) kuratierte die Ausstellung mit den fröhlichen Bildern der Malerin Maike Guenther (oben) in St. Ingbert.

Foto: Cornelia Jung

Ein Teil der bunten Welt von Maike Guenther ist derzeit in St. Ingbert zu sehen. Christopher Naumann von der Galerie Beck in Homburg hat einige ihrer farbenfrohen Werke für den Verwaltungssitz der Pirrung-Gruppe ausgewählt.

Seit zehn Jahren arbeitet die Galerie mit dem Unternehmen zusammen, das derzeit mit der Künstlerin aus Baden-Baden seine zwölfte Ausstellung zeigt. „Wir lassen uns immer von der Galerie überraschen, welchen Künstler sie für uns ausgesucht hat. Mittlerweile kennen die unseren Geschmack“, sagt Geschäftsführer Hubert Pirrung.

Nachdem die Bilder samt Künstlerin im Rahmen des Firmen-Sommerfestes vorgestellt wurden, zeigte sich Hubert Pirrung begeistert: „Die Bilder gefallen uns sehr. Sie sind supertoll, sehr positiv.“ So fröhlich wie ihre Bilder kommt auch Maike Guenther während der Vernissage daher.

Sie zeigte auf ein großformatiges Bild im Eingangsbereich mit dem Titel „Status oder Last“ aus dem Jahr 2011, das die Beziehung der Deutschen zu einem ihrer liebsten Kinder, dem Auto, thematisiert. „Schauen Sie mal auf das Entstehungsdatum und betrachten Sie mal, über welche Themen wir auch heute reden“, so die Malerin im Gespräch. Fahrzeuge als Gegenstand des Dieselskandals, der Umweltproblematik oder als Statussymbol seien eben zeitlose Themen. Zuallererst sieht man bei Guenthers Arbeiten die lustigen Gesichter, die beim näheren Hinsehen aber zum Teil ernste Themen aufgreifen.

„Alles begann bei mir mit abstrakter Malerei und eines Tages (…) konnte ich nur noch Figuren malen“, beschreibt die Malerin auf ihrer Homepage die Geburtsstunde ihrer heutigen Bildsprache, die von abgegrenzten Formen, Farben und natürlich ihren Figuren lebt, und in denen sich Realismus und Abstraktion verbinden. Figuratives, Dokumentarisches und Querdenkerisches würden vereint, sagt die Malerin zu ihrer Kunst.

Maike Guenthers Werke passen sehr gut zur Pirrung-Gruppe, die ihr Geld mit Dienstleistungen im Gesundheitswesen sowie Schul- und Kita-Verpflegung verdient. Wie der Galerist sagte, sollten die gezeigten Werke immer einen Bezug zum Geschäftsbereich des Ausstellers haben. „Maike Guenther konnte sich von Anfang an gut vorstellen, hier auszustellen, denn es geht in ihren Arbeiten um Gesellschaft und Kommunikation. Wir waren froh, dass sie uns ihr Vertrauen ausgesprochen hat“, sagt Christopher Naumann.

Durch den monochromen Bildhintergrund würden die Besucher „gebremst“ und nicht mit bildlichen Informationen überfrachtet. Der Blick werde zu den kleinen Farbstellen gelenkt, mit denen sich der Betrachter intensiv beschäftigen könne. Maike Guenthers Stärke sei es, vielerlei Themen des Alltags und der Gesellschaft „simpel auf den Punkt zu bringen“. Ihre Bilder seien teilweise entwaffnend und ihren Motiven sitze der Schalk im Nacken.

 Christopher Naumann (links) kuratierte die Ausstellung mit den fröhlichen Bildern der Malerin Maike Guenther (oben) in St. Ingbert. Foto: Cornelia Jung

Christopher Naumann (links) kuratierte die Ausstellung mit den fröhlichen Bildern der Malerin Maike Guenther (oben) in St. Ingbert. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die Ölbilder, die die Leute durch ihre Farbtiefe anzögen, hätten etwas von den bekannten Wimmelbildern. „Da gibt es immer was zum Entdecken, zum Schmunzeln und Grübeln“, sagt der Managing Director der Galerie in Schwarzenacker. Ihre Figuren auf Werken mit Titeln wie „Das Beobachten der Anderen“, „Suche nach dem schwarzen Schaf“ und „Reden tun sie alle“ haben Wiedererkennungswert, sind der Stil der Künstlerin. „Das ist eben Maike Guenther“, so Christopher Naumann.

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