Kolumne Unsere Woche Montessori-Erweiterungen stärken den Bildungsstandort
Grund- und Gemeinschaftsschaftsschule nach Montessori-Art gibt es seit September saarlandweit nur in St. Ingbert. Dass die Stadt das unterstützt, und so auch noch eine angegliederte Kita folgen könnte, schafft eine Situation, in der alle gewinnen.
Jahrelang war die Entwicklung kaum denkbar, jetzt zeichnet sie sich immer deutlicher ab: Infolge höherer Geburtenraten steigen die Schülerzahlen wieder. Es wird Raum benötigt, um die Kinder zu unterrichten. Der Bedarf an Schul- (und selbstredend Kitaplätzen) dürfte in St. Ingbert durch die Cispa-Ansiedlungen sogar noch deutlicher als im Umfeld zunehmen. Seit „Cispa loves St. Ingbert“ letzten Samstag ist ja klar, dass für das künftige Personal ein neues Wohnquartier „Cispa Village“ auf dem ehemaligen WVD-Gelände zwischen Rewe und Kohlenstraße entstehen soll.
Beim Thema Kinderbetreuung und Schule will und muss die Stadt St. Ingbert also klotzen. Ein Räumchen-Wechsel-dich steht an. 35 Millionen Euro – so viel will man sich ja etwa den geplanten Bildungscampus rund um die denkmalgerecht sanierte Ludwigsschule kosten lassen. Dorthin sollen bis 2027 die Wiesentalschule und ihre Muttereinrichtung Rischbachschule umziehen. Ein „Nebeneffekt“ dieses Plans ist ein weiterer Umzug. In der Stadt soll eine bisher eher im West-Saarland verbreitete Schulform einen „Campus“ erhalten: die Montessori-Grund- und Gemeinschaftsschule soll 2026 aus der Oberwürzbacher Hasenfels- in die Wiesentalschule umsiedeln. Offiziell eingeweiht wurde die seit Anfang September einzige ihrer Art im Saarland am Donnerstag.
Perspektivisch plant der von engagierten Ehrenamtlern gestemmte Trägerverein auch eine Montessori-Kita, um den kompletten Bildungsweg nach Montessori-Art anbieten zu können. Vor allem für Fans der Montessori-Pädagogik wäre das ein Zugpferd. Bisher bot nur das nahe gelegene Friedrichsthal den Weg von Klasse 5 bis 13 nach dieser Erziehungsmethode. Außerdem würden durch Private Kita- und Schulplätze geschaffen. Die Stadt könnte sich hier entspannt zurücklehnen. Aus dem Rathaus heißt es, man sehe „das Angebot der Montessori-Betreuung und des Schulangebotes als Chance für die Vielfältigkeit in der Stadt“. Eine Vielzahl an Trägern stärke die Stadt und mache sie für die Bewohner und vor allem Familien mit Kleinkindern attraktiv. Klingt nach einer Situation, in der alle Gewinner sind.