Kiindermusical Mogli, Kaa und jede Menge Fantasie

Hassel · Die Theatergruppe der Volkshochschule Hassel begeisterte mit dem „Dschungelbuch“. Heute weitere Aufführung.

 Das „Dschungelbuch“, ein Musical von Kindern für Kinder gespielt, wurde in der Fassung der Theatergruppe der VHS Hassel am Sonntag uraufgeführt.

Das „Dschungelbuch“, ein Musical von Kindern für Kinder gespielt, wurde in der Fassung der Theatergruppe der VHS Hassel am Sonntag uraufgeführt.

Foto: Cornelia Jung

Am Sonntag wurde die Alte Schulturnhalle in Hassel zum Urwald, der, um in diesem Bild zu bleiben, gut bevölkert war. Denn viele Besucher wollten dabei sein, als die Theatergruppe der Volkshochschule Hassel ihre ganz eigene Fassung vom Musical „Dschungelbuch“ aufführte. Eine Geschichte um den von einem Tiger in die Wildnis entführten Waisenjungen Mogli, die von Freundschaft und dem Vertrauen auf die eigene Kraft sowie davon erzählt, was man gemeinsam alles erreichen kann.

Obwohl bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Rudyard Kipling geschrieben, hat sie Generationen überdauert, Kinder und Jugendliche begleitet und die Fantasie angeregt. Fantasie musste auch Christa Strobel, die Leiterin der Theater-Gruppe aufbringen, denn sie war es, die Dialoge und Liedtexte beisteuerte, während Musiklehrer Frank Hahnhaußen die Musik dazu komponierte. Es war also eine Cover-Version des wohlbekannten Stoffes, die dazu noch den Vorteil hatte, keine Gema-Gebühren zahlen zu müssen. Denn wer sich bekannter Melodien und Skripte bedient, muss dies unter Umständen teuer bezahlen.

Und so war wohl eins der bekanntesten Stücke aus dem Musical, das Lied „Versuch‘s mal mit Gemütlichkeit“, nicht zu hören. Gefehlt hat es nicht, denn Balu der Bär, der Mogli immer aufs Neue mit den Gesetzen des Dschungels vertraut machen wollte, hatte seine ganz eigene Art, sich ins Herz der Zuschauer zu spielen. Seine tapsige, langsame Art und das gekonnte In-Szene-Setzen seines Bauches machten ihn zu einem der Publikumslieblinge. Das neue, frische und von Kindern für Kinder aufgeführte „Dschungelbuch“ kam so gut an, dass es bereits nach dem ersten Aufzug Szenenapplaus gab. Im September hatten die ersten Proben begonnen, denn neben den Texten und Liedern musste das Theater-Einmaleins, also Mimik und Gestik, erlernt und viele jüngere und ältere Lieder koordiniert werden. Wie Christa Strobel sagte, waren die Proben für das Theaterspiel besonders für die jüngsten Schauspieler aus der Kita Herz Jesu eine Herausforderung, denn mehr als eine dreiviertel Stunde Konzentration war meist nicht drin.

Dafür machten sie am Sonntag ihre Sache als kleine Affen, Wölfe und Elefanten, die ihre Masken noch selbst gebastelt hatten, richtig gut. Das gilt auch für den Unterstufenchor des Albertus-Magnus-Gymnasiums, der die Schauspieler musikalisch unterstützte, und die jungen „Maskenbildner“ der Freiwilligen Ganztagsschule der Albertus-Magnus-Schulen, ohne deren Einsatz die Aufführung sicher nicht ganz so erfolgreich gewesen wäre. Großes Lob bekam auch das Bühnenbild, das unter der Federführung von Doris Ducke-Sellen der Kunstschule „BiosphärenArt“ entstand. Genau um so eine Zusammenarbeit zwischen den Generationen und Einrichtungen geht es bei Projekten, die von „Kultur plus im Saarland“ gefördert wurden.

Immerhin standen zwölf Jugendliche und Erwachsene, vier Grundschul- und acht Kita-Kinder auf der Bühne – ein harmonisches Zusammenspiel wie es das häufiger geben sollte. Die Wolfsfamilie, die alten und die jungen Affen, die beiden Geier, die bei der Suche nach Mogli halfen, der Panther Bagheera, der lahme Tiger Schir Khan, der immer wieder seine Krallen ins rechte Licht rückte, ein symphatischer Mogli und die Schlange Kaa, die vor allem wegen ihrer Zischlaute gefiel, sie alle hatten sich neben dem Chor und den vielen Helfern vor, auf und hinter der Bühne den tosenden Applaus mehr als verdient. An einer Zugabe kam die Theater-Truppe danach nicht mehr vorbei.

Eine weitere Aufführung des „Dschungelbuchs“ durch die Theater-Gruppe der VHS Hassel gibt es am Donnerstag, 26. April, um 16 Uhr in der Stadthalle St. Ingbert.

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