Modernes Wissen in alten Mauern

St Ingbert · Mit Veranstaltungsangeboten bemüht sich der Verein „Mint-Campus Alte Schmelz“, Neigungen von Kindern und Jugendlichen in Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Für den Kursus Robotik kommen sogar Schüler aus Homburg.

 Der Verein Mint-Campus Alte Schmelz bietet auch einen Robotik-Kurs an. Davon profitierten auch zehn Schüler des Homburger Johanneums, die im Konsum-Gebäude ihre selbst programmierten Roboter auf einen Parcours schickten. Foto: Cornelia Jung

Der Verein Mint-Campus Alte Schmelz bietet auch einen Robotik-Kurs an. Davon profitierten auch zehn Schüler des Homburger Johanneums, die im Konsum-Gebäude ihre selbst programmierten Roboter auf einen Parcours schickten. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Im Februar vor zwei Jahren ging der Verein "Mint-Campus Alte Schmelz " mit der Aufgabe an den Start, an diesem außerschulischen Standort das Schulwissen praxisnah zu ergänzen, naturwissenschaftliche Grundbildung zu vermitteln oder auch die frühzeitige Orientierung in Richtung "Mint" zu fördern. Die mittlerweile 55 Mitglieder haben sich auf ihre Fahnen geschrieben, in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Ausbildungsstätten bei Schülern die Begeisterung für die im Vereinsnamen verankerten Bereiche Mathematik , Informatik , Naturwissenschaften und Technik zu wecken oder weiter auszubauen. Durch seine Platzierung auf historischem Terrain wird der Lernort mit der Revitalisierung des historischen Industriegeländes Alte Schmelz verknüpft. Modernes Wissen soll hier also eine Symbiose mit dem alten Gemäuer eingehen. Dafür engagieren sich Vereinsmitglieder, Lehrer, Studenten, Professoren und andere Akteure aus Lehre und Beruf. So gibt es das von Marian Järkel geleitete Kursangebot "Naturwissenschaft und Technik" für Grundschüler. An sieben Schulen wird jeweils an vier Terminen im Rahmen der Nachmittagsbetreuung in kleinen Gruppen spielerisch experimentiert. Auch das Wissenschaftsforum, die Vortragsreihe für jedermann, findet bei den Besuchern großen Anklang, zumal die Referenten, die Einblicke in ihr Forschungsgebiet geben, überwiegend Wissenschaftler aus der Region sind.

Für Zehntklässler hält der Verein ein besonderes Bonbon bereit, den Kurs "Robotik ", der von Mario Korherr geleitet wird. In ihm stiegen vor Kurzem zehn Schüler des Homburger Gymnasiums Johanneum in die Welt der Robotersysteme ein und bearbeiteten Projekte aus Bereichen wie Industrie- und Haushaltsroboter oder Erkundungsroboter in der Raumfahrt. Dafür nahmen die Schüler mit ihrer Lehrerin Manuela Göller gern die Anfahrt von Homburg nach St. Ingbert in Kauf. Die Lehrerin, die auch eine - immer überfüllte - Robotik-AG an ihrem Gymnasium leitet, beobachtete, dass auch Mädchen der sechsten und siebten Klassen Interesse an der praktischen Informatik zeigten, und abseits vom Unterricht geduldiger und begeisterungsfähiger waren. Aus diesen Erfahrungen heraus meldete sie sich nun mit den älteren Schülern beim Mint-Campus an. Im Konsum-Gebäude lernten diese, aus Bausätzen zusammengesetzte, fahrbare kleine Roboter derart zu programmieren, dass sie sich auf einem vorgegebenen Parcours bewegten. "Es gibt gute Programme, doch es mal selbst auszuprobieren, ist schon was anderes. Und irgendwann stößt auch der Lehrer an seine Grenzen. Dann ist Zeit für Projekte wie diese", sagte Göller.

Roman Ruff vom Verein sieht im zentral gelegenen Jugend-Campus mit seinem "in die Breite" gehenden Angebot auch eine große Chance für St. Ingbert und die Region: "Die Einbindung von außerschulischen Lernstädten in das historische Areal ist ein Anliegen von Stadt, Saarpfalz-Kreis, Land und dem Verein Mint-Campus und stellt ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal dar. Im Kontext des Fachkräftemangels werden hiervon insbesondere auch die Unternehmen profitieren." Für die erarbeiteten und bereits vorgestellten Nutzungskonzepte hat das Ministerium für Inneres Fördergelder aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" in Aussicht gestellt. So können alle Beteiligten auf eine baldige Realisierung geplanter Projekte wie das Schülerforschungs- und Technikzentrum und die technische Jugendwerkstatt hoffen.

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