Ortsrat Lotsenservice soll in Oberwürzbach noch bekannter werden

Oberwürzbach · Im Jahr 2015 wurde „mobissar“ aus der Taufe gehoben, ein Jahr später startete der Hilfsservice im Saarpfalz-Kreis. Er wird genutzt, hat aber noch Potential. Deshalb wurde das Angebot jetzt im Ortrst Oberwürzbach vorgestellt.

 Um das Einsteigen in den Bus zu üben, kommen die Mitarbeiter von „mobisaar“ auch schon mal mit dem Bus zu den Senioren vor Ort.

Um das Einsteigen in den Bus zu üben, kommen die Mitarbeiter von „mobisaar“ auch schon mal mit dem Bus zu den Senioren vor Ort.

Foto: Cornelia Jung

Seit 2016 ist „mobisaar“, ein Begleitservice für ältere Menschen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), im Saarpfalz-Kreis aktiv. Seitdem sind Katharina Meßner-Schalk von der Stabsstelle „Strategische Projekte mobisaar“ und Marco Oster von der kommunalen Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert (GBQ) auch besonders daran interessiert, dieses Projekt noch bekannter zu machen.

Zu diesem Zweck hatte der Ortsrat Oberwürzbach die beiden Verantwortlichen auch zu seiner jüngsten Sitzung eigeladen, damit sie das Angebot in diesem Gremium vorstellen. „Die Leute sollen auf diese gute Sache hingewiesen werden, bei der mobilitätseingeschränkte Menschen bei der Nutzung des ÖPNV von uns unterstützt werden. Das können auch Familien mit Kinderwagen sein oder der 30-Jährige nach einem Sportunfall, der zum Arzt muss, oder Menschen, die sich in vollen Bussen unsicher fühlen. Herzstück dabei ist der kostenlose Lotsenservice“, so Meßner-Schalk.

Wie sie sagte, seien ältere, behinderte, mobilitätseingeschränkte oder vom ÖPNV abgeschnittene Menschen die Zielgruppe. Eine Anforderung der Lotsen könne dabei klassisch über das Telefon, per Web im Internet oder per App über das Smartphone erfolgen. Das erklärte Ziel für 2019 sei es, den Aktionsradius von den derzeit drei „abgedeckten“ Landkreisen Regionalverband Saarbrücken, Neunkirchen und Saarpfalz-Kreis auf das gesamte Saarland auszuweiten. Schon jetzt könnten 60 Prozent der Bevölkerung das Angebot nutzen.

Wie Meßner-Schalk weiter erläuterte, werde am häufigsten der Tür-zu-Tür-Service genutzt. Lotsen holen die hilfsbedürftigen Buskunden zuhause ab und bringen sie zu ihrem jeweiligen Ziel. Das kann ein Einkaufsbummel, ein Treffen mit Freunden oder aber auch ein Arzttermin sein. Marco Oster, der mit seinen Kollegen von der GBQ die „Manpower“ für dieses Projekt stellt, ergänzte, dass man derzeit im Zweischichtsystem arbeite. Rund 100 Buchungen monatlich würden aktuell eingehen. Sind die Lotsen in ihrer Arbeitszeit frei und nicht gebucht, leisten sie „Spontanhilfe“ , beispielsweise beim Ein- und Ausstieg in Bus oder Bahn.

Erkennungsmerkmal seien die Dienstkleidung und ein entsprechender Ausweis. Einzige Bedingung, die der Nutzer dieses Angebots erfüllen muss, ist der Besitz einer gültigen Fahrkarte. Aber auch bei deren Erwerb können die Lotsen helfen. Ebenso bei der allgemeinen Orientierung oder bei der Information über Fahrpläne. Ansprechpartner für mobisaar in St. Ingbert ist die GBQ, die über das Kulturhaus in der Annastraße ereichbar ist. Nutzer oder Interessenten des Angebots könnten sich außerdem bei regelmäßig stattfindenden Kundenstammtischen austauschen, wie Marco Oster anmerkte. Ferner biete man kostenlose Mobilitätstrainings an. So sei es vorstellbar, dass beispielsweise anlässlich eines Seniorennachmittags über „mobisaar“ informiert und ein Bus zur Verfügung gestellt werde, an dem man dann das gefahrlose Ein- und Aussteigen ohne Zeitdruck üben könne. Ortsvorsteherin Lydia Schaar bezeichnete die Initiative als „gutes Angebot für die Zukunft“, auf das es sich immer wieder lohne hinzuweisen.

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