Mobisaar-Begleitservice wirbt für sein Angebot

Rentrisch · Die Nachfrage nach den helfenden Lotsen im öffentlichen Nahverkehr hält sich in St. Ingbert bislang in Grenzen.

 Karl Dolni wirbt nicht nur in Rentrisch für den Lotsen-Begleitservice „mobisaar“. Foto: Cornelia Jung

Karl Dolni wirbt nicht nur in Rentrisch für den Lotsen-Begleitservice „mobisaar“. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

In der jüngsten Ortsratssitzung wurde in Rentrisch der mobisaar-Lotsenservice vorgestellt, der sich an mobilitätseingeschränkte Menschen richtet. Dieses Angebot wurde bereits in mehreren Kreisen und Gemeinden des Saarlandes eingeführt und ist auch in St. Ingbert verfügbar, wo es seit Anfang August vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit der GBQ (Gemeinnützige kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert) angeboten wird. Es gebe Bürger, die stünden mobilitätstechnisch gesehen "mit dem Rücken an der Wand", wie der Ansprechpartner für mobisaar vor Ort, Karl Dolni, in der Sitzung sagte. Das seien Bürger, die kein Auto haben, keine Verwandtschaft vor Ort und in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Vor allem für solche Menschen könne der relativ neue Service eine Möglichkeit sein, wieder aktiv am sozialen Leben ihres Ortes teilzunehmen. Bisher habe man in St. Ingbert fünf Lotsen im Einsatz, die zwölf Stunden abdecken und die derzeit täglich bis zu zwölf Fahrten begleiten. Da gebe es noch viel Luft nach oben. Praxisanleiter Dolni möchte seine "Mobilitätstruppe" bekannt machen, noch mehr ins Gespräch bringen und fordert die St. Ingberter auf, den Hörer in die Hand zu nehmen, die Hotline anzurufen und seine persönlichen Mobilitätswünsche zu äußern. "Die Leute sind zurückhaltend. Ich hatte es mir nicht so schwierig vorgestellt", so Projektunterstützer Dolni, "nun verteilen wir Handzettel und sprechen auch aktiv Leute an, die beispielsweise mit dem Rollator unterwegs sind."

Man versuche alles Mögliche, das auf fünf Jahre geplante Projekt, das sich so schleppend anlasse, zu bewerben. "Dabei brauchen wir Unterstützung", sagte er in die Runde des Ortsrates. Dort machte man sich Gedanken, wie man den Service an die Zielgruppe in Rentrisch bringen könne. Die Information auf dem Seniorentag, über die Homepage, das Auslegen von Handzetteln auf dem Dorffest oder das Aushängen eines Plakats in den Schaukästen der Fraktionen im Ort wurde vom Ortsrat zugesagt. Wie Dolni sagte, sei der Begleitservice kostenfrei, aber wenn für Bus oder Bahn eine Fahrkarte benötigt werde, müsse diese natürlich vom Nutzer des Service bezahlt werden. Man frage aber bei Bedarf auch im Busbüro oder anderswo nach speziellen Vergünstigungen für die Teilnehmer nach.

"Das Projekt soll nicht wegen der Finanzen im Sand verlaufen. Wir werden ja alle mal älter und freuen uns dann, wenn wir Unterstützung bekommen", sagte Dolni. Er freue sich, dass sich die Menschen, die das Angebot bereits nutzen, den Lotsen öffnen und so ihre Dankbarkeit zeigen. Man müsse keinen Nachweis der Mobilitätseinschränkung vorlegen und begleite nicht nur ältere Leute. Wünsche jemand den Lotsenservice, wäre es gut, spätestens zwei bis vier Stunden vorher anzurufen, manchmal reiche, je nach Auslastung der Lotsen, auch eine halbe Stunde. "Das Angebot kann man nur begrüßen. Das ist ein super Service für unseren Ort, gerade weil wir hier nur wenig Geschäfte haben", sagte Ortsratsmitglied Stefan Paulus.

Zum Thema:

Der mobisaar-Begleitservice erleichtert mobilitätseingeschränkten Menschen durch einen begleitenden Lotsen die Nutzung von Bus und Bahn. Der Service kann unter der Hotline (06898) 500 4000 telefonisch angefordert werden. Auch die Ansprechpartner Marco Oster und Karl Dolni in St. Ingbert geben telefonisch unter (06894) 3879518 oder (0176) 54856479 Auskunft. Die Lotsen sind Montag bis Freitag von acht bis 18 Uhr im Einsatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort