Mix zwischen Disco und Sport

Bliesmengen-Bolchen. Samstagabend in der Bliestalhalle. Rege Betriebsamkeit vor dem Veranstaltungsraum. Drinnen jede Menge Menschen in Sportbekleidung. Laute Musik schallt einem entgegen. Eine ganz gewöhnliche Sportveranstaltung könnte man meinen. Und doch: Irgendetwas ist anders. Es gibt kein Spielfeld und keine zwei Mannschaften, die sich im Wettkampf gegenüberstehen

 Viel los war bei der Zumba-Party in der Bliestalhalle in Bliesmengen-Bolchen. Foto: Martin

Viel los war bei der Zumba-Party in der Bliestalhalle in Bliesmengen-Bolchen. Foto: Martin

Bliesmengen-Bolchen. Samstagabend in der Bliestalhalle. Rege Betriebsamkeit vor dem Veranstaltungsraum. Drinnen jede Menge Menschen in Sportbekleidung. Laute Musik schallt einem entgegen. Eine ganz gewöhnliche Sportveranstaltung könnte man meinen. Und doch: Irgendetwas ist anders. Es gibt kein Spielfeld und keine zwei Mannschaften, die sich im Wettkampf gegenüberstehen. Manche Frauen sprühen sich Haarspray auf die Schuhsohlen, um nicht auf dem Hallenboden bei ihren schnellen Bewegungen zu rutschen. Alle - und das sind an diesem Abend über 160 Menschen - befinden sich reihenweise mit Abstand nebeneinander. Jedoch so, dass nahezu die gesamte Halle ausgefüllt ist.

Auf der Bühne steht eine Frau, nach der sich alle richten. Sie macht im schnellen Rhythmus zu fetziger Musik sportliche Bewegungen, die alle unten im Saal nachmachen. "Alle" heißt in diesem Fall fast nur Frauen. Denn männliche Teilnehmer gibt es an diesem Abend gerade mal etwa ein halbes Dutzend. Wir sind bei der ersten Zumba-Party für das Mandelbachtal und Umgebung. Das vor rund 20 Jahren in Kolumbien durch Zufall kreierte Konzept hat den Bliesgau erreicht. Vor einem Jahr hat Kathrin Gauer die Trainerlizenz erworben und gibt seither in Bliesmengen-Bolchen Kurse, zu denen bis zu 40 Teilnehmer erscheinen.

"Mit dieser ersten Party wollte ich mich bei den Mitgliedern bedanken", erklärte das blonde Energiebündel. Ein weiterer Grund sei, dass für viele Zumba-Fans der Weg in die Landeshauptstadt zu weit sei. Mit im Boot ist der Jugendclub Bliesmengen-Bolchen als Kooperationspartner. Der Ausdruck "Party" führt den Nichtfachmann dabei auf den Holzweg. Es handelt sich hierbei weniger um eine Feier, erklärt Gauer. Vielmehr geht es darum, genau wie bei den Kursen, in der Gruppe zu tanzen. Nur, dass das Ganze nicht eine, sondern drei Stunden dauert. Dabei ist die volle Dauer keine Pflicht. Alle 15 Minuten wechselt der Trainer, der eigentlich Instruktor heißt. Michelle Weber, Annabell Rossin, Katrin Rubly, Sarah Söhnel, Kenneth Hoyer und Liliya Pavlova zeigten neben Kathrin Gauer die unterschiedlichen Levels.

Nach eineinhalb Stunden gibt es eine viertelstündige Pause. Man kann aber nach jedem getanzten Titel aussetzen und später wieder weitermachen. Das gefällt sogar Kindern. Ein Grund, weshalb Kathrin Gauer einen eigenen Kurs für die Kleinen im Alter von sieben bis zwölf gibt. Auch sie traten am Samstag nach dem Aufwärmen auf. Bei den Erwachsenen gibt es die ältesten Teilnehmer im Alter von 60plus. "Das ist ein bisschen wie Urlaub", schwärmt Gauer. In der Tat: Wegen der lateinamerikanischen Rhythmen ist das Ganze wie eine Mischung aus Discotanz und Sport. Und die kam sowohl bei den Instruktoren als auch bei den Teilnehmern an. Wege aus Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße waren hier keine Seltenheit. "Es macht sehr viel Spaß", gestand auch Annegret Thörner aus Bliesmengen-Bolchen.

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