Mittelständler bringen sich in politische Debatten ein

St Ingbert · Gäste aus Politik und Wirtschaft waren zum Frühjahrsempfang und Geburtstag der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Saar gekommen. Mit mehreren Themen sieht sich der Mittelstand derzeit konfrontiert.

 Gastgeber und MIT-Kreisvorsitzender Manfred Herges (links) und MIT-Landesvorsitzender Bernd Wegener mit Annegret Kramp-Karrenbauer, die ebenfalls zum Empfang nach St. Ingbert kam. Foto: Jung

Gastgeber und MIT-Kreisvorsitzender Manfred Herges (links) und MIT-Landesvorsitzender Bernd Wegener mit Annegret Kramp-Karrenbauer, die ebenfalls zum Empfang nach St. Ingbert kam. Foto: Jung

Foto: Jung

. Am Samstag begrüßte Manfred Herges von der gleichnamigen St. Ingberter Stahl- und Blechbau-Firma zum Frühjahrs-Empfang der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Saar (MIT) Gäste aus Politik, Wirtschaft sowie die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer . Anlass war außerdem der 60. Geburtstag der MIT, einem Verbund von mittelständischen Unternehmen, die sich als das volkswirtschaftliche Rückgrat der Gesellschaft bezeichnen, und die dafür plädieren, sich in Wirtschaft und Politik auf mittelständische Tugenden, wie Fairness, Ehrlichkeit, Gerechtigkeitssinn, Selbstdisziplin, Leistungsbereitschaft, Maßhalten, aber auch Fleiß und Pflichtgefühl rückzubesinnen.

Für die MIT ist Selbstständigkeit mehr als ein unternehmerisches Prinzip. Doch diese Kultur der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung brauche Leitbilder, die sie hierzulande im Mittelstand finde. Manfred Herges, Gastgeber und Kreisvorsitzender der MIT Saarpfalz, die rund 100 Mitglieder hat, nutzte die Gelegenheit, seine Firma, deren Entwicklung und Profil vorzustellen und damit den Weg eines mittelständischen Unternehmens aufzuzeigen. Er sprach aber auch von der immensen Last durch Bürokratie. "Manchmal haben wir uns als Mittelstand bei der CDU als fünftes Rad am Wagen gefühlt", sagte Bernd Wegener, "wir schienen wohl auch besserwisserisch und der Meckerer in der Ecke zu sein."

Hier sei man aber auf einem guten Weg und sitze mit Entscheidern am Tisch, was auch ein Verdienst der MIT sei, so deren Landesvorsitzender und Präsident der Handwerkskammer. Flexirente, kalte Progression und Flüchtlingspolitik seien Themen, mit denen sich auch der Mittelstand konfrontiert sehe und bei denen sich die MIT aktiv in die politischen Debatten einbringe.

"Wir Mittelständler ärgern uns aber darüber, dass man beim Mindestlohn alle Unternehmer unter Generalverdacht stellt und für die Kontrolle der Zahlung 1600 Leute einstellt, die die Umsetzung kontrollieren", sagte Wegener, der das Geld in zusätzlichen Polizisten sinnvoller eingesetzt sieht, "da müssen wir uns über die MIT artikulieren; das ist ihr Sinn und Zweck." Man mache sich als Mittelstand auch Sorgen um die Entwicklung im Bildungswesen, da es immer mehr akademische Abschlüsse gebe, es an der Basis aber an Arbeitern und Handwerkern mangele. Hier gelte es, den jungen Menschen Perspektiven zu bieten, wie Wegener auch an die Ministerpräsidentin gerichtet sagte. Diese versicherte, dass jede Gruppe mit der ihr eigenen Sicht der Dinge Eingang in die Diskussionen finde, um ein "gelungenes Ganzes" zu erreichen. Es seien die Schranken im Kopf, die Bürokratie oder die Schwerfälligkeit im System, die Hemmnisse darstellen. Man brauche für eine funktionierende Wirtschaft Arbeitskräfte, die auf der Höhe der Zeit sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort